Unbeschwert lassen sie sich treiben. Tanzen, feiern und schlafen miteinander. Im London Anfang der 1980er tobt sich eine Gruppe schwuler Männer um den charismatischen Ritchie Tozer (Olly Ale­xander, Bild) am Rande einer frigiden Gesellschaft aus – bis Gerüchte über eine mysteriöse tödliche Krankheit die Runde machen. Die anfängliche Unwissenheit über die Übertragungswege des neuen Virus führt zur zusätzlichen Stigmatisierung von Homosexuellen.

Schonungslos zeichnet die fünfteilige Miniserie «It’s A Sin», die über den Telecom-Anbieter UPC verfügbar ist, die Aids-Krise in Grossbritannien zwischen 1981 und 1991 nach. Es ist erschütternd mit anzusehen, wie viele der frühen Opfer unter unwürdigen Umständen starben. Das sündhafte Verhalten im titelgebenden Song der Pet Shop Boys bezieht sich denn auch nicht auf die homosexuellen Männer, sondern auf das Versagen ihres sozialen Umfelds. «It’s A Sin» macht die Tragödie, die sich damals abspielte, schmerz­-haft spürbar, bleibt aber trotz des traurigen Themas optimistisch und ist eine wunderbare Hommage an die Freundschaft. Die Figuren des Serienschöpfers Russell T Davies basieren auf einstigen Weggefährten. Der grösstenteils unbekannte, divers besetzte Cast überzeugt, Gastauftritte von offen schwulen Stars wie Neil Patrick Harris und Stephen Fry runden die erstklassige Produktion ab.     

It’s A Sin
www.upc.ch/starzplay