«Oxy … – was?» Es ist der Running Gag in einer Serie, die nicht zum Lachen ist, die aber manchmal so kurios und zackig durchs Geschehen hetzt, dass man die realen Tragödien dahinter fast vergisst. Drum kommt in jeder Episode von «Painkiller» im Vorspann eine US-amerikanische Mutter zu Wort, die ihr Kind aufgrund des aggressiv vermarkteten Präparats Oxycontin verloren hat. Gegen eine Million Menschen wurden in den USA bis heute durch süchtig machende Schmerzmittel hinweggerafft. Dieser Opioidskandal um die milliardenschwere Familie Sackler war in vergangenen Jahren oft ein Thema, zuletzt im Dokumentarfilm «All the Beauty and the Bloodshed» (2022) mit und über Nan Goldin.

Aber manchmal ist die Fiktion stärker. In diesem Fall ist es fast unheimlich, in die Visage von Matthew Broderick (Bild) zu blicken, der den Pharmachef und Oxycontin-Erfinder Richard Sackler mit mathematischfrostigem Kalkül verkörpert. Die sechsteilige NetflixMiniserie von Micah Fitzerman-Blue und Noah Harpster fokussiert parallel auf einen drogenabhängigen Familienvater, eine aufstrebende Salesmanagerin und eine hartnäckige Anwältin. Einen Tick zu reisserisch? Fesselnd wäre diese Geschichte sicher auch mit Kameraeinstellungen gewesen, die länger als zwei Sekunden dauern. Das ist aber nicht so das Ding von Actionregisseur Peter Berg. 

Painkiller
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