Ort ohne Hoffnung
Da können Amos und Themba noch lange starren, in diesem Bassin wird so bald niemand schwimmen. Allerlei Müll liegt im leeren Becken, aus dessen Mitte bereits ein Strauch wächst. Aber was erwartet man in Hopeville, diesem gottvergessenen Ort, in dem die Menschen schon lange nicht mehr träumen? In der gleichnamigen südafrikanischen Serie verschlägt es den Ex-Alkoholiker Amos (Themba Ndaba) und seinen Teenager-­Sohn Themba (Junior Singo) in das fiktive Städtchen in der Nähe von Johannesburg. Themba, ein talentierter Nachwuchsschwimmer, wurde nach dem Unfalltod seiner Mutter dem Vater zugesprochen. Dieser sucht derweil Vergebung für die Jahre der Abwesenheit und setzt deshalb alles daran, für seinen Sohn das marode Freibad zu renovieren. So wird das Becken zum Zentrum einer Geschichte über Korruption, Sexismus, Lethargie und Widerstandsfähigkeit in Südafrika. Regisseur John Trengove erzählt mit leisem Humor und überraschenden Bildeinstellungen. Er spickt den Sechsteiler mit einer Spur magischem Realismus, wenn er den ertrunkenen Cowboy als Ich-Erzähler durch die Handlung führen lässt. «Aufgeben schien besser zu sein, als eine zweite Chance zu erhalten», weiss dieser über die Menschen von Hopeville zu berichten. Ob sich Amos dieser Losung unterordnet?

Hopeville
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