Der Mörder von nebenan
Arthur ist ordentlich stolz. Frau Huber hat er zwar mit ihrem eigenen Messerset zerstückelt («Ah, japanischer Schliff …»). Und der Angler am See nervte ihn so sehr, dass er ihn versenkte. Aber Frau Hubers Hund Pugsley lebt, und die Frau vom Angler liegt nur ­gefesselt und geknebelt im Kofferraum des BMW. Und das ist ja mal ein Anfang. Denn Arthur hat beschlossen, sein Leben um­zukrempeln. Der ­Misanthrop, Zwangsneurotiker und Serienmörder möchte künftig ein ­netter, hilfsbereiter Nachbar sein. Und natürlich mit dem Morden aufhören. ­Wobei er sich mit diesem Vorsatz etwas schwer tut. Die RSI-Webserie «Arthur» ist ­gehörig makaber, richtig gut erzählt und neu auf der SRF-Plattform Playsuisse zu sehen. Drehbuchautor und ­Regisseur Nick Rusconi spannt Handlungsstränge über meh­rere der siebenminütigen ­Episoden. Dabei arbeitet er ­mit Rückblenden und Vorausdeutungen und überrascht ­immer wieder mit skurrilen Szenen. Spass macht es auch, Hauptdarsteller Ettore Nicoletti zuzuschauen. Er gibt ­Arthur mal genervt, mal unbeholfen, mal schelmisch. «Jetzt hör ich wirklich auf», verspricht der Serienmörder etwa am Ende der ersten Episode. Und blickt dann die Zuschauer direkt an: «Diäten beginnt ­man ja auch montags.» Arthur, Arthur …  

Arthur
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