Ist das peinlich! Da hat man sich eigentlich schon verabschiedet und muss dann doch noch weiter in dieselbe Richtung … Die Bürokollegen Mélissa und Eric (Nicolas Grandhomme) würden noch so gerne getrennte Wege gehen – zu unangenehm verlief ihr Gespräch am Ende von Mélissas erstem Arbeitstag. Zu dumm, dass die Anfangsdreissigerin und der Mittvierziger an derselben Haltestelle auf den Bus müssen. Was wenig vielversprechend beginnt, entpuppt sich in der Arte-Webserie «18:30 Uhr» dennoch als Beginn einer Freundschaft. Von dieser erzählen die französischen Filmemacher Maxime Chamoux und Sylvain Gouverneur in einer warmherzigen Mischung aus Komödie und Drama. Wie kleine Kammerspiele kommen die 22 fünfminütigen Folgen daher, in denen wir Mélissa und Eric nach Arbeitsschluss um 18.30 immer auf demselben Weg begleiten. Wunderbare Dialoge entstehen da jeweils, zwischen denen Cha­moux und Gouverneur für ihr Publikum genüsslich Stolperdrähte spannen: Plötzlich unterbrechen surreale Szenen die Gespräche der Protagonisten, platzen Beziehungskrisen oder die Terroranschläge von Paris in den Alltag. Das Leben besitzt wahrlich nicht immer ein Gespür fürs Timing. Gut, wer da Freunde zur Seite hat.

18:30 Uhr
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