«Sternstunden»-Moderator verlässt die Sendung
Ab Ende August wird Bernard Senn die TV-Kultursendung «Sternstunden» nicht mehr moderieren – ein bedauerlicher Fehlentscheid von SRF. Judith Hardegger wird ebenfalls nicht mehr zu sehen sein; sie konzentriert sich auf die Sendeleitung.
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Kulturtipp 15/2014
Letzte Aktualisierung:
09.07.2014
Rolf Hürzeler
Eine Sendung ohne ihr Gesicht: Der Basler Radiojournalist Bernard Senn (48) wird nach der Sommerpause nicht mehr in den «Sternstunden» zu sehen sein. Auf Anfrage teilt SRF zu diesem Entscheid mit: «In den ‹Sternstunden›-Sendungen wird künftig auf die Ansagen und Zwischenmoderationen verzichtet. Neu werden die Gesprächsleiterinnen und -leiter das Publikum selber begrüssen, ihre Themen und Gäste selber vorstellen, so, wie das bei TV-Gesprä...
Eine Sendung ohne ihr Gesicht: Der Basler Radiojournalist Bernard Senn (48) wird nach der Sommerpause nicht mehr in den «Sternstunden» zu sehen sein. Auf Anfrage teilt SRF zu diesem Entscheid mit: «In den ‹Sternstunden›-Sendungen wird künftig auf die Ansagen und Zwischenmoderationen verzichtet. Neu werden die Gesprächsleiterinnen und -leiter das Publikum selber begrüssen, ihre Themen und Gäste selber vorstellen, so, wie das bei TV-Gesprächsformaten längst üblich ist. Dies ermöglicht einen direkteren, flüssigeren Einstieg.»
Ein Verlust
Senn hatte die Moderation der Sendung 2005 von Bettina Boller und Erich Grasdorf übernommen. Damals wurde die Ablösung mit einem «Relaunch» der Sendung begründet, jetzt soll das Konzept erneut überarbeitet werden. Bis dahin ist Sommerpause bei «Sternstunden»; diese Zeit wird wie jedes Jahr mit Wiederholungen überbrückt. Bernard Senn wird danach nur noch im Programm von Radio SRF 2 Kultur zu hören sein. Unter anderem im «Hörpunkt», in den Sendungen «Passage», «Lokaltermin» sowie in «Lyrik am Mittag».
Mit seinem Abgang verliert das Schweizer Fernsehen einen der profiliertesten Kulturjournalisten des Landes. Bernard Senn erhielt mit seinem Team vor zwei Jahren den Zürcher Radio-Preis für die Sendung «Hörpunkt» und 1996 den Zürcher Journalistenpreis. Er ist auch ein beliebter TV-Moderator; bei einer «Blick»-Umfrage belegte Senn diesen Sommer den zweiten Platz der Kulturmoderatoren hinter Eva Wannenmacher vom «Kulturplatz». Senn war eines der wenigen Beispiele für die von der SRG lancierte Konvergenz, das heisst dem Zusammengehen von Radio, Fernsehen und Internet.
Weitere Rochaden
Weitere Rochaden in der Sendung: Norbert Bischofberger, der bisherige Gesprächsleiter der «Sternstunde Philosophie», wechselt in die «Sternstunde Religion». Der promovierte Theologe übernimmt die Gesprächstermine von Judith Hardegger, die sich ihrer Aufgabe als Redaktionsleiterin der «Sternstunden» widmen will. Barbara Bleisch und Juri Steiner führen voraussichtlich weiterhin Gespräche für «Sternstunde Philosophie». Katja Gentinetta verlässt das Team Ende Jahr auf eigenen Wunsch, um sich ihren Projekten zu widmen.
Die TV-Gottesdienste laufen neu unter eigenem Etikett und nicht mehr innerhalb des Labels «Sternstunde Religion». Damit soll die Trennung zwischen rein redaktionell verantworteten Sendungen («Sternstunde Religion») und Sendungen, die in Kooperation mit den Kirchen entstehen (Gottesdienste, «Wort zum Sonntag») für das Publikum deutlicher erkennbar sein.
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