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Es klingt, wird Laut: «Buechstabe mache Wörter / und Wörter mache Musig.» Pedro Lenz fügt sie in 17 Langgedichten aneinander: «Zile vo Wort, wo chli töne». Als Sprechdichter behauptet er nicht, Ultimatives, End-Gültiges zu schaffen. Der Titel «Hert am Sound» meint auch, dass es Annäherungen sind.
Es ist Klang, es tönt. Und es erschöpft sich längst nicht im Formalen, wo es im Wörter-Sound auch tüchtig groovt. In den Reihungen (und oft auch Reimen) seiner Texte gelingen ihm wahrhaftige Sentenzen zur Wirklichkeit, auf den Punkt gebrachte Wahrheiten – ja mitunter: Weisheiten. Pedro Lenz ist auch Aphoristiker.
In «Fahre» (gemeint: mit dem Zug) steht etwa: «Schwizerland, Aggloland / Parkplatzland, Schrebergarteland / Iichoufszänterland / Chaschperlitheaterland / Radio-SRF1-Land», es geht durch «minarettfreii Landschafte», unter anderem «a Dietike verbi». Geografische Gedankenflüsse findet man in «Aanöcherig a ds Ämmitau»; Lenz denkt witzig weiter: «Wenn d id Ämme schiffisch, / chasch auso eso gluegt / de Holländer zleidwärche». Im Langgedicht «Radiolose» beschwört Lenz die Welt einer schier unerträglichen Aufgestelltheit-Kultur im Äther, ein gekünsteltes Happy-Sein; man kann in intelligenten Quiz-Sendungen gewinnen, wenn man die richtige Antwort parat hat auf Fragen wie: «Was esch ender gsi, / der Rütlischwur / oder d Schöpfig vor Wäut?»
Beim Kochen (in «Gschwing Gschwöuti») denkt er darüber nach: «worum / dass eigetlech ds Läbe / so churz isch, / wenn me doch so vüu / Längiziti het.» Wie wahr.
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