Pablo Picasso, Max Ernst – das ist die Basler Kunstliga. Die Stadt hat zwei Museen von europäischer Bedeutung. Die Besucher bezahlen bei Beyeler 25 Franken für den Eintritt, im Kunstmuseum lediglich 15 Franken – dem Steuerzahler sei Dank. Der Kanton Basel-Stadt unterstützt das Kunstmuseum mit 13,6 Millionen Franken jährlich, Beyeler muss sich mit knapp 2 Millionen begnügen. Hinzu kommen private Zuwendungen, für Beyeler 4,8 Millionen von Sponsoren wie der Bank Sarasin, dem Pharmakonzern Bayer oder Mercedes-Benz. Davon profitierten rund 370 000 Besucher, im Vergleich dazu kommt das Kunstmuseum «nur» auf 210 000 Eintritte. 2013 werden es allerdings dank der Picasso-Ausstellung mehr sein. Im Vergleich dazu zählt das Glar-ner Kunsthaus 4000 Besucher jährlich: Vom Kanton gibt es 200 000 Franken aus dem Lotteriefonds plus eine Defizitgarantie von 25 000 Franken.
Klein, aber fein
Das Zürcher Kunsthaus spielt in der gleichen Liga wie die Basler mit 10 Millionen Subventionen (Stadt und Kanton) und rund 250 000 Besuchern, ab 2017 kommen insgesamt 17,5 Millionen von der öffentlichen Hand. Im Vergleich dazu erhält das Opernhaus rund 80 Millionen jährlich mit wesentlich höheren Kartenpreisen. Kunst ist also relativ günstig. Selbst wenn hervorragende Werke wie beispielsweise eine Schau der Grafiken von Edvard Munch diesen Herbst im Kunsthaus Zürich zu sehen sind.
Die Eintritte in die kleineren Kunsthäuser sind zwar günstiger. Das heisst aber nicht, dass den Besuchern zweitklassige Ware geboten würde. Das Aargauer Kunsthaus überrascht beispielsweise regelmässig mit pfiffigen Ideen: Diesen Sommer mit «Rythm in it» und im Herbst mit einer neuen Schau mit dem künstlerischen Tausendsassa Dieter Meier. Das Kunstmuseum Thun sorgte diesen Sommer mit der August-Macke-Ausstellung für Aufmerksamkeit. Auch das St. Galler Kunstmuseum lohnt immer wieder eine Reise aus den Metropolen nach Osten, gegenwärtig mit der Ausstellung «Home! Sweet Home! – vom (un)heimeligen Zuhause in der Kunst».
Museumspass
Die Eintrittspreise in den grösseren Häusern sind für den Besucher dann teuer, wenn er nur wenig Zeit hat, in einem Kunstmuseum zu verweilen. Wer häufig ein Museum besucht, kann einen Museumspass für 150 Franken kaufen. Damit ist der Eintritt in mehr als 450 Museen der Schweiz gratis – vom Sauriermuseum in Aathal bis zum Matterhorn Museum in Zermatt. Darunter fallen auch die meisten Kunsthäuser, allerdings fehlen prominente Museen wie die Fondation Beyler in Riehen oder das Zürcher Kunsthaus. Diese beiden Institutionen sind mit Vergünstigungen generell knausrig. Einzelne Banken ermöglichen ihren Kunden Gratiseintritte, am besten fährt man bei Raiffeisen mit dem freien Besuch in 450 Häusern.
Mitgliedschaften
Für regelmässige Besucher lohnt es sich, die Mitgliedschaft in einer kantonalen Kunstgesellschaft zu prüfen. Die Jahresbeiträge sind unterschiedlich. So kostet eine Mitgliedschaft im Kunstverein St. Gallen jährlich 70 Franken, die benachbarte Thurgauische Kunstgesellschaft ist 20 Franken günstiger. In jedem Fall ist der Besuch der kantonalen Kunstinstitutionen gratis, ebenfalls kostenlos oder ermässigt sind die Eintritte in ausserkantonale Institutionen. Auch die Leistungen der Kunstvereine sind unterschiedlich:
St. Galler Kunstfreunde kommen etwa günstiger ins Kunsthaus Bregenz oder ins Kunstmuseum Liechtenstein, nicht aber Thurgauer. Restriktiv bei allen Ausserkantonalen sind grosse Häuser wie das Zürcher Kunsthaus und Beyeler.
Die Eintrittspreise finden Sie im angehängten PDF.