Cablecom hat das analoge Fernsehsignal abgestellt. Nun werben die TV-Unternehmen mit digitalem Fernsehen um ihre Kunden. Doch Fernsehen via Kabel oder Internet ist teuer. Im Vergleich zum billigsten Cablecom-Abo schaut man via Satellit nach spätestens zwei Jahren kostenlos fern – bis auf die Billag-Gebühr.
1. Erlaubnis einholen
Fragen Sie den Vermieter, ob Satellitenschüsseln an der Fassade oder auf dem Dach erlaubt sind. Eigenheimbesitzer sollten in der Gemeinde abklären, ob die Installation gestattet ist. Satellitenantennen sind verboten, wenn sie das Ortsbild beeinträchtigen oder zu gross sind. Fest installierte Schüsseln lassen sich einfacher verbieten als bewegliche auf dem Balkon.
2. Standort klären
Eine Satellitenschüssel muss Richtung Süden ausgerichtet sein. Das nächste Hindernis darf höchstens halb so hoch sein wie die Entfernung zur Schüssel: Ist ein Baum 10 Meter entfernt, darf er die Schüssel also höchstens um 5 Meter überragen.
3. Satelliten bestimmen
Per Satellit lassen sich Hunderte TV- und Radiosender empfangen. Schweizer Sender empfängt man, wenn die Schüssel den Satelliten «Hotbird» anpeilt. Die meisten deutschen Sender werden via den Satelliten «Astra» ausgestrahlt. Wer beide Sendergruppen sehen will, braucht eine gemeinsame Anlage für beide Signale.
4. Anlage wählen
Eine Satellitenanlage besteht aus einem Parabolspiegel – der Schüssel – und einem Empfangskopf. Die Schüssel sollte einen Durchmesser von mindestens 80 cm haben. Für den Empfang von zwei Satelliten sind 90 cm sinnvoll. Für zwei Satelliten braucht es einen anderen Empfangskopf als für einen. Tipp: Kaufen Sie die Empfangsteile nicht einzeln, sondern eine komplette Anlage. Sagen Sie dem Verkäufer, wie viele Satellitensignale Sie empfangen wollen. Kosten samt Halterung: 200 bis 300 Franken.
5. Empfangsgerät
Viele moderne Fernsehgeräte kommen mit dem Satellitensignal zurecht. Schauen Sie in der TV-Gebrauchsanweisung, ob das Gerät das Signal DVB-S oder das neuere Signal DVB-S2 versteht. Falls ja, können Sie das Kabel von der Satellitenanlage direkt am Fernseher anschliessen. Besitzen Sie einen älteren Fernseher, brauchen Sie ein zusätzliches Empfangsgerät, einen Satelliten-Receiver. Wer Sendungen aufnehmen will, sollte ein Empfangsgerät mit Aufnahmefunktion und eingebauter Festplatte wählen. Einfache Satelliten-Receiver gibts ab rund 80 Franken, mit Aufnahmemöglichkeit ab 200 Franken.
6. Wie viele Geräte?
An eine übliche Satellitenanlage lässt sich nur ein TV-Gerät anschliessen. Haben Sie mehrere Apparate, ist ein spezieller Empfangskopf an der Schüssel nötig. Diesen brauchen Sie auch, wenn Sie mit einem Receiver gleichzeitig eine Sendung aufnehmen und eine andere ansehen wollen.
7. Installation
Technisch wenig Versierte können die Anlage von einem Spezialisten einbauen lassen. Erkundigen Sie sich im Fachgeschäft, ob es einen solchen Service anbietet. Er kostet zwischen 300 und 400 Franken.
8. Schüssel tarnen
Weisse Satellitenschüsseln fallen auf. Sie lassen sich jedoch färben und damit an den Hintergrund anpassen. Geeignet sind Farbsprays mit Acrylharzlack. Wählen Sie matte Farben. Ein glänzender Lack kann das Sonnenlicht verstärken und die Anlage schädigen.
Achtung: SRF ist verschlüsselt
Die Sender des Schweizer Fernsehens SRF werden via Satellit verschlüsselt ausgestrahlt. Für den Empfang muss man eine SRF-Karte für die Entschlüsselung kaufen (unter www.broadcast.ch/ order card.aspx für 60 Franken). Sie lässt sich in das Empfangsgerät stecken. Fragen Sie nach einem Empfangsgerät, das die SRF-Karte versteht. Auch die ORF-Sender sind via Satellit verschlüsselt. Eine Karte zum Entschlüsseln gibt es nur für Zuschauer mit Wohnsitz in Österreich.