Sounds: Zwei Grosse gemeinsam
Blues und mehr: Die beiden Giganten Taj Mahal und Keb’ Mo’ haben ein erstes Duo-Album veröffentlicht und stellen es im Konzert vor.
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Kulturtipp 15/2017
Urs Hangartner
Zwei Gitarristen und Sänger aus der Welt des Blues haben sich zum ersten gemeinsamen Album gefunden. Gekannt hatten sich die beiden US-Amerikaner Taj Mahal (75) und Keb’ Mo’ (64) schon seit vielen Jahren. Der Ältere, Vorbild des Jüngeren, war gleichzeitig dessen Förderer: Taj Mahal sorgte dafür, dass Mo’ 1994 sein Debüt veröffentlichen konnte. Taj Mahal selber war da längst eine bestandene Grösse, ein Blueser, der weit über d...
Zwei Gitarristen und Sänger aus der Welt des Blues haben sich zum ersten gemeinsamen Album gefunden. Gekannt hatten sich die beiden US-Amerikaner Taj Mahal (75) und Keb’ Mo’ (64) schon seit vielen Jahren. Der Ältere, Vorbild des Jüngeren, war gleichzeitig dessen Förderer: Taj Mahal sorgte dafür, dass Mo’ 1994 sein Debüt veröffentlichen konnte. Taj Mahal selber war da längst eine bestandene Grösse, ein Blueser, der weit über den Horizont hinausblickt und sein Gitarrenspiel gerne für die Weltmusik nutzt.
Überraschendes war geplant
Während zweieinhalb Jahren sind die Aufnahmen entstanden, immer wieder, wenn es beiden terminlich ging, machte man sich im Studio an die Arbeit. Sie waren dabei nicht am Naheliegenden interessiert. Vielmehr wollten sie überraschen mit ihrem ersten Duo-Album. Taj Mahal: «Wir wollten eine richtig gute Platte zusammen machen, doch wir wollten nicht das Album machen, das alle von uns erwarteten.»
So gibt es nicht einfach Country-Blues, wie man hätte vermuten können. Verschiedenen Fremdkompositionen gewinnen Mahal und Mo’ Neues ab. Etwa in «Squeeze Box», geschrieben von Pete Townshend, 1975 von dessen Band The Who eingespielt. Es ist nicht mehr britischer Rock. Der Song tönt mit einem flotten Akkordeon nach Cajun, als stamme er aus New Orleans und nicht aus London.
Das lüpfige «Soul» ist ein Mutmacher-Lied und im buchstäblichen Sinn Weltmusik: Die fröhliche Melodie ist von Latin-Rhythmen grundiert, die Stimmen singen Städte- und Ländernamen («Toronto, Aleppo …»), um sich im Refrain einig zu sein: «We got soul power.»
Viele Gäste erweitern das Klangspektrum
Zahlreiche Gäste mit ihren (je) spezifischen Beiträgen sind mit im Spiel. Gitarrist Joe Walsh steuert ein Solo bei («Shake Me In Your Arms»). «All Around The World» vertraut auf die Perkussion von Sheila E. (Prince). Mandolinist Colin Linden erweitert das Klangspektrum auf «All Around The World». Lizz Wright und Bonnie Raitt sind charakteristische Frauenstimmen bei diesem Gipfeltreffen.
Konzert
So, 23.7., 20.00 KKL Luzern
CD
Taj Mahal & Keb’ Mo’
Tajmo
(Concord 2017).