Wer jetzt die Stirn runzelt, kennt sich aus. Tatsächlich hat Bubi Rufener mit seiner Band Bubi Eifach ein Album ausgelassen. Weil ihn Kollegen warnten, das dritte Album sei oft das schwierigste, springt er nach dem 2015 erschienenen «Album 2» direkt zu «Album 4». Eine pragmatische Lösung ganz nach der Art dieses 49-jährigen Berners, der stets nach vorne denkt – auch wenns etwas unkonventionell scheinen mag oder sogar weh tut.
«S Läbe geit» heisst lapidar das Eröffnungsstück, das den Tonus vorgibt für das ganze «Album 4». Über einen einzigen Akkord besingt Bubi Rufener die himmeltraurige Perspektive einer zerrütteten Familie. Auch die folgenden neun Songs umkreisen Themen wie Trennungsschmerz, die «böse Welt», das Älterwerden. Die Melancholie der Texte wird musikalisch grundiert durch einen vitalen Klangmix aus Bluesrock, Funk und Soul – mit einigen schrillen Punk-Splittern.
Vom Indie-Rock über Grunge zu Bubi Eifach
Blickt man zurück im Leben und Wirken von Bubi Rufener, entdeckt man eine erstaunliche Vielfalt. Musikalisch aktiv wurde der gelernte Buchhändler mit Punk-Jugend, der heute im Sozialwesen arbeitet, mit englisch gesungenem Indie-Rock. Dann der erste «Gump»: Mit Boni Koller (Baby Jail) veräppelte er den damals aufkommenden Mundart-Rap. Als Allschwil-Posse sangen der Zürcher Koller und der Berner Rufener 1995 auf «Baselditsch». Mit der Band Boop wechselte Rufener 1999 Richtung Trip-Hop und Grunge. Es folgten diverse Coverbands.
Erst 2014 die Erleuchtung: Es wäre doch «bubieifach», so zu singen, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Für Bubi Eifach gewann Rufener alte Freunde mit klangvollem Background: Gitarrist Oli Hartung (Stop The Shoppers), Bassist Ere Gerber (Gus MacGregor) und Drummer Gere Stäuble (Züri West).
Dieses erfahrene Quartett ist nun auf ausgedehnter Tournee mit «Album 4» und Songs, die das Leben schrieb. Lieder voller Drive und Wehmut – mit Texten von «fadägrader» Lebensweisheit und augenzwinkerndem Schalk. «Wo mir no jung si gsi», heisst es da, «läck hei mir wild ta (…) hüt si mir aut – u dir sit jung, morn si mir tot – u dir sit aut.» Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
Konzerte
Sa, 24.11., 22.00 Inch Club Fiesch VS
Sa, 8.12., 20.30 Mauz Einsiedeln SZ
Fr, 14.12., 20.00 Schüür Luzern
Sa, 15.12., 21.00 Le Singe Biel BE
Sa, 22.12., 21.30 Helsinki Zürich
So, 30.12., 21.00 Mühle Hunziken Rubigen BE
www.bubieifach.ch
CD
Bubi Eifach
Album 4
(Sound Service 2018)