Ein Fiebertraum sei ihre erste internationale Festivaltour gewesen, schreibt Leila Surkovic nach diesem Sommer auf Instagram. Und es geht aufregend weiter für die 23-jährige Bernerin, die über die Schweiz hinaus durchstartet. Gerade feiert sie ihre neue EP «Generation».
Mit der vorherigen EP «Burnout» erscheint diese auch als LP. Ihr Highlight des neuen Albums: «Streichinstrumente», sagt sie auf Anfrage per Sprachnachricht. Leila, wie sie sich als Künstlerin nennt, singt über die «struggles», Gefühle und Erfahrungen einer jungen Generation.
In ihren Songs demontiert sie Geschlechterklischees, ruft dazu auf, gerne anders zu sein, und prangert sexualisierte Gewalt an. Ihre Musik trägt und verschluckt – ein eigenes Universum aus Pop, Indie-Gitarrenriffs, Electronica-Soundteppichen. Dazu starke Beats, die aber nie aufdringlich sind.
Die Gefühlswelten der jungen Generation verkörpert Leila auch mit ihrer eigenen Mimik – sie zeigt sich mit Grimassen, schaut gleichzeitig zweifelnd und entschlossen in Kameras. Dazu trägt sie Socken mit der Aufschrift «hässig».
Zwei Millionen Streams auf Spotify
Mit ihrem Vibe trifft sie einen Nerv. 2020, während Corona, veröffentlicht sie ihren zweiten Song «Gun to my Head», für den sie mit Nemo zusammengearbeitet hat. Ein Lied über Einsamkeit und das Gefühl, nicht zu wissen wohin im Leben.
Der Song geht viral. Mittlerweile zählt er über zwei Millionen Streams auf Spotify und war der Startschuss zu Leilas internationalem Aufstieg. Zwei Jahre später tourt Leila mit der Schweizer Band Jeans for Jesus, spielt als festes Mitglied Gitarre und Bass und performt eigene Songs.
Vor einem Jahr erscheint ihre Debüt-EP beim Indie-Label von Herbert Grönemeyer. Zur selben Zeit kürt sie SRF3 zum «Best Talent». Auf ihren Tourneen ist sie in der Schweiz, in Österreich und Deutschland unterwegs. «Das letzte Jahr war fast ein wenig überwältigend», sagt Leila. Aber es fühle sich gut an, das tun zu können, was sie liebe.
Musikalisch experimentiere sie aktuell viel und wolle sich wegbewegen vom Pop-Sound. Ein klares Ziel verfolgt sie für nächstes Jahr nicht. «Ich freue mich auf alles, was kommt.» Einen grossen Traum aber hat sie: ein Konzert in Sarajevo. Sie hat Wurzeln in Bosnien-Herzegowina – «mein zweites Daheim». Dort aufzutreten, würde ihr viel bedeuten.
Konzerte
Sa, 12.10., 20.00 Mühle Hunziken Rubigen BE
Fr, 15.11., 20.00, Rote Fabrik Zürich (als Support von Ätna)
Album
Leila
Generation
(Grönland Records 2024)