Zehn Jahre gibt es Al Pride mittlerweile: Vom anfänglichen Trio entwickelte sich die Band zum Quintett, um heute um drei Bläser verstärkt als veritabler Achter zu musizieren. Anders, als man erwarten würde, führt die Grossbesetzung aber nicht etwa zu einem pompösen Gruppensound, wie das aktuelle vierte Album «Sweet Roller» zeigt. Vielmehr ist da vieles fein gewoben, und trotz packenden Grooves bleibt immer ein schönes Stück schwebender Leichtigkeit.
Ein Merkmal der Band ist der reizvolle Doppelgesang, denn mit Astrid Füllemann und Nico Schulthess verfügen Al Pride gleich über zwei Leadstimmen. Al Pride sind ein Kollektiv, und so firmieren alle acht Bandmitglieder als Songwriter. Im vergangenen Frühling war durch die nötige Distanz dieses Gemeinschaftsprinzip gefährdet. Nico Schulthess liess sich dazu zitieren: «Wir arbeiten als Kollektiv, verstehen unsere Musik als Kollektiv und fällen unsere Entscheidungen als Kollektiv. Dieser Prozess ist extrem wichtig und funktioniert nun mal eben am besten, wenn man einander sehr nahe ist und sich alle im selben Raum aufhalten.»
Mit dem Blick auf die wieder möglichen Bühnenaktivitäten gilt laut Nico Schulthess jetzt erst recht: «Wir sind mittlerweile noch mehr zusammengewachsen, eine interaktivere und energiegeladenere Band geworden.»
Auf «Sweet Roller» klingt einiges geradezu hitverdächtig. Denn die Band, die immer ihr eigenes Ding macht, kann nicht zuletzt eines unheimlich gut: Melodien schreiben für eingängige indie-poppige Stücke mit internationalem Format aus dem Aargau.
Konzerte
Do, 3.9., 19.30 Schüür Luzern
Sa, 5.9., 21.30 Mokka Thun BE
Fr, 11.9., 21.00 Royal Baden AG
Do, 1.10., 21.00 Grabenhalle St. Gallen
Fr, 2.10., 21.15 TapTab Schaffhausen
CD
Al Pride
Sweet Roller
(Radicalis 2020)