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Schon in den 1960ern liess das Autorenpaar Maj Sjöwall und Per Wahlöö seinen Kommissar Martin Beck hinter die vermeintlich heile Fassade Schwedens blicken. Seither gehört Gesellschaftskritik besonders im skandinavischen Krimi fest zur Erzählung. An diese Tradition knüpft auch die zehnteilige schwedische Serie «Thin Blue Line» an, die ZDF Neo an einem Abend zeigt. Die Reihe begleitet die Streifenpolizisten Sara, Magnus, Jesse, Leah, Faye und Danijela während ihrer Arbeit in einem Problemviertel von Malmö. Dabei ist «Thin Blue Line» vor allem Sozialdrama. Angelehnt an Dok- und Arthouse-Filme, ist die Serie mit der Handkamera gefilmt. Das Regieteam führt die Zuschauer so ganz nah an ihre Protagonisten heran. Ethnische Segregation und Jugendgangs, soziale Ungleichheit und stetige Kritik an der Polizeiarbeit – der Job hinterlässt bei den Beamten Spuren. «Wir tun doch, was wir können», verteidigt sich eine der Protagonistinnen einmal verzweifelt. Manchmal reicht leider auch das nicht.
Thin Blue Line
Regie: Mikael Hansson, Sanna Lenken u.a.
SWE 2020, 10 Folgen à 60 Minuten
Fr, 3.6., 22.00 ZDF Neo
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