42 000 Firmenpleiten, Hunderttausende von Arbeitslosen, 10 000 Suizide – die Bankenkrise der 1990er-Jahre plagt die Finnen bis heute. Etwa den Unternehmer Elias Karo (Peter Franzén): Sein Vater hat sich damals aus Verzweiflung erhängt, und seine eigene Firma hat wegen alter Schulden keine Corona-Hilfe bekommen. In Helsinki nimmt Karo vier Journalisten als Geisel. Sie sollen das Versagen von Banken, Politik und Justiz anhand seines Falls öffentlich machen.

Die Serie «Helsinki-Syndrom » ist Thriller und Gesellschaftsdrama in einem. Ein packender Achtteiler über Staaten, die lieber Grossfirmen als Bürger schützen, über die Gefahren, die dies für eine Demokratie birgt, und über generationenübergreifende Traumata. Dabei fesselt vor allem die Figur von Geiselnehmer Karo. Ein Opfer? Oder doch nur ein weiterer Mann, der in der Radikalisierung die einfachste Lösung wählt? «Helsinki- Syndrom» läuft an zwei Donnerstagen auf Arte und an vier Dienstagen auf NDR Fernsehen.

Helsinki-Syndrom
Regie: Juuso Syrjä, Lenka Hellstedt u. a.
FIN 2022, 8 Folgen à 50 Minuten
Do, 17.11./24.11., 21.45 Arte
Ab Di, 22.11., 22.00
NDR Fernsehen