Manche Musiker sind der festen Überzeugung, Musik lasse sich nicht erklären, nur hören. Dasselbe sagen Maler über ihre Bilder, Architektinnen über ihre Häuser. Sie alle liegen falsch – oder negieren den Beruf des Kulturjournalisten. Eines der schönen Beispiele dafür, dass Expertengespräche über Musik sehr wohl ein interessiertes Publikum finden, ist «Jazz Collection».
Vor 20 Jahren erstmals ausgestrahlt, ist diese themenspezifische Talk-Sendung noch immer ein Erfolg. Über 750 Ausgaben gab es, die nach demselben Muster funktionierten, wie SRF-Jazzredaktor Jodok Hess erklärt: «Ein Host und ein Gast reden über Musik, ordnen Musiker und Musikerinnen ein und liefern eine passende Playlist.»
Nach dieser Rezeptur wurde zum Beispiel die Zürcher Pianistin Irène Schweizer zur Bedeutung ihres südafrikanischen Kollegen Abdullah Ibrahim befragt. Ein Jahr später war sie selbst Thema einer Sendung. Mit der Zeit wurde der stilistische Rahmen erweitert und Lou Reed ebenso besprochen wie Edith Piaf. In der Jubiläumswoche werden Studierende der Schweizer Jazzschulen in Zürich, Bern und Luzern als Expertinnen und Experten geladen, um über die Ikonen Shirley Horn, Count Basie und Coleman Hawkins zu reden.
Die Sendung zu Count Basie wird am 12. Dezember an der Hochschule Luzern in Kriens aufgezeichnet. Wer dabei sein will, kann sich anmelden auf www.srf.ch/radio-srf-2-kultur.
Jazz Collection Special auf SRF 2 Kultur
Di, 10.12., 21.00
Shirley Horn mit Elina Bächlin
Fr, 13.12., 20.00
Coleman Hawkins mit Robert Soltermann
Sa, 14.12., 17.00
Count Basie mit Maika Nimi und Maurice Storrer
Sa, 14.12., 18.00
Jazz Classics Bonus zur «Jazz Collection»