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Wohl niemand im Westen kennt Wladimir Putins Herrschaftssystem so gut wie die Journalistin Catherine Belton. «Putins Netz» führt auch immer wieder in die Schweiz.
Sie sitzen in Moskau, in St. Petersburg, in London, Genf und Zug. Männer, die eine enge Beziehung haben zu Wladimir Putin. Die ihn als neuen Zaren verehren oder zumindest Geschäftsinteressen mit ihm teilen. Und über verschlungene Wege von ihm abhängig sind. Die meisten gebieten über undurchsichtige Firmenkonstrukte, nennen Jachten, Villen oder auch Fussballklubs ihr eigen. Doch kann ihre Macht jederzeit zur Disposition gestellt werden. Wie im Fall von Sergej Pugatschow, der sich, verfolgt vom langen Arm des Kreml, auf sein Schloss in Frankreich geflüchtet hat.
Dieser Sergej Pugatschow ist eine von Catherine Beltons ergiebigsten Quellen, weil er so freimütig erzählt und weil er Putins Aufstieg in St. Petersburg aus der Nähe miterlebt hat. Andere bleiben anonym in jener ebenso fesselnden wie düsteren Geschichte, welche die ehemalige Korrespondentin der «Financial Times» in «Putins Netz» erzählt. Sie handelt von Auftragsmord und Erpressung, von blutigen Anschlägen und noch blutigeren Feldzügen, von der engen Zusammenarbeit ehemaliger KGB-Geheimdienstler mit dem organisierten Verbrechen, von glänzenden Geschäften mit Öl und Gas – und von der Blindheit des Westens. Denn Ziel ist und bleibt die Wiederherstellung alter russischer Grösse, und zwar mit allen Mitteln. Auch mit barbarischen.
Catherine Belton
Putins Netz
704 Seiten
(HarperCollins 2022)
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