Zu Beginn einiger Kapitel ste­hen Briefentwürfe: Lisa versucht, ihren Eltern etwas mitzuteilen. Man ahnt das Unglück voraus, doch es wird sich erst am Ende auflösen. Zuerst begleiten die Leserinnen die Protagonistin durch ihr Leben als wilder Teenager, als freiheitsliebende junge Erwachsene und als älter werdende Frau, der ihre Unabhängigkeit über alles geht. Lisa hat sich gut eingerichtet in ihrem Leben: Sie lebt allein mit ihrem Kater Bello, arbeitet in einem Hamburger Zeitungsverlag, hat gute Freundinnen und seit Jahren eine Affäre mit einem Verheirateten, der sie nicht einschränkt und mit dem sie trotzdem verbunden ist. Doch dann, mit über 50, gibt es einen Schnitt in ihrem Leben, der alles ändern wird ...

Rainer Moritz, bekannt als Literaturkritiker, erzählt dieses «kleine, unauffällige Leben» mit Empathie, aber auch einer Distanz, die zur Hauptfigur passt. Von aus­sen blickt er auf diese Frau, die ihr Leben mit Pragmatismus und Gelassenheit meistert. Was braucht es zu einem zufriedenen Leben? Dieser Frage geht er in seinem neuen Roman nach.

Buch
Rainer Moritz 
Als wär das Leben so
208 Seiten
(Oktopus bei Kampa 2021)