«Es war ein Denkmal gegen das Vergessen», das der Bücherfreund Jean-Pierre Gourvec im bretonischen Finistère geschaffen hatte. In seiner Bibliothek im kleinen Städtchen Crozon fand eine Sammlung von unveröffentlichten Manuskripten Platz. Nach seinem Tod verstaubten die Werke der glücklosen Autoren nach und nach. 

Zufall oder Schicksal: Die junge Pariser Lektorin Del­phine Despero sucht während ihrer Ferien diesen Bücherfriedhof auf und stösst beim Herumstöbern auf eine Geschichte, die sie begeistert. Sie handelt vom Ende einer gros­sen Liebe und stammt aus der Feder ­eines gewissen Monsieur Pick. Dieser, so stellt sich heraus, war einst Pizzabäcker im Dorf, ebenso vielbeschäftigt wie respektiert – und in eine Liebesgeschichte verwickelt.

Bald werden diese Aufzeichnungen mit Erfolg verlegt: Aber «man redete weit mehr über die Rätsel, die Monsieur Pick aufgab, als über sein Buch».

Unterhaltsam und witzig spinnt der französische Autor David Foenkinos diese rätselhafte Geschichte um Mon­sieur Pick weiter. Mit viel Fan­tasie erzählt er vom gros­sen Wirbel, den ein Bestseller im Literaturbetrieb auslösen kann. Noch mehr fabuliert er aber über Menschen, Beziehungen, über Liebe und Verrat. Nichts bleibt im Lot. Erst ein Pariser Journalist bringt mit seinen «Ermittlungen» Licht ins Dunkel. Doch gefühlsmässig wird er weichgeklopft wie ein Pizzateig. 

Foenkinos liess sich für diesen Roman von der Brautigan Bibliothek in Vancouver inspirieren, die tatsächlich unveröffentlichte Manuskripte sammelt (www.thebrautiganlibrary.org). 

Buch
David Foenkinos
«Das geheime Leben des Monsieur Pick»
336 Seiten
(DVA 2017).