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Kaspar Zehnder verstand die Welt nicht mehr, als er diese Noten sah. Der Berner Flötist und Dirigent war per Zufall auf den Luzerner Komponisten Joseph Lauber (1864–1952) aufmerksam geworden und fand in der Lausanner Kantonsbibliothek dessen Nachlass. «Wie nur konnte dieses Werk vergessen gehen?», fragte er sich und nahm sich vor, diesen Schatz zu heben. Denn Laubers Musik sei raffinierte romantische Alpenmusik, sagt Zehnder – ähnlich jener der folkloristisch arbeitenden Spätromantiker Antonín Dvorák in Tschechien oder Edvard Grieg in Norwegen.
Es gibt einzelne Werke von Lauber, die immer mal wieder aufgeführt werden, seine sechs Sinfonien gehören aber nicht dazu. Zehnder haucht ihnen nun Leben ein. Seit 2020 spielt er sie mit dem Sinfonie Orchester Biel Solothurn erstmals für das Label Schweizer Fonogramm auf CD ein. Die Sendung «Passage» auf SRF 2 Kultur befragt Zehnder zu diesem Grossprojekt, erinnert aber auch an den vergessenen Komponisten selbst. Im luzernischen Ruswil geboren, studierte Lauber in Zürich, München und Paris und wurde schliesslich Professor in Genf, wo ein gewisser Frank Martin zu seinen Studenten gehörte. Eine spannende Kulturreportage mit viel eindrücklicher, melodieseliger Alpenmusik.
Passage: Der Schweizer
Sinfonier Joseph Lauber
Fr, 7.10., 20.00 SRF 2 Kultur
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