Für die Einheimischen war es immer da. Es hat ruhigere und belebtere Zeiten durchlebt, es war umstritten, wurde einst gar angefeindet und geschlossen, seit Jahren aber gilt es als bedeutende Zürcher Kulturinstitution. Das Cabaret Voltaire im Zürcher Niederdorf bewahrt und lebt den Geist von Dada, der von hier aus ab 1916 eine unruhige Welt ­eroberte. Damals spannten freigeistige Literaten, Musikerinnen und Theaterleute zu­sam­men, um der bürgerlichen Gesellschaft einen funkelnden Spiegel vorzuhalten.

Was Hugo Ball und Emmy Hennings, Hans Arp, Sophie Taeuber oder Tristan Tzara in Zürich lancierten, fand seine Fortsetzung in Berlin, Paris und New York. Dann verschwand Dada so spontan, wie es entstanden war. Oder doch nicht? Sein Erbe jedenfalls lebt weiter. Dies berichtet DLF-­Autorin Theda Weber-­Lucks von ihrem Besuch im Ca­baret Voltaire. Ihre Reportage hat sie dadaistisch korrekt mit ­«Jolifanto bambla ô falli bambla» betitelt, einer laut­malerischen Verszeile aus dem gleichnamigen Gedicht, das Hugo Ball 1916 erstmals im Cabaret Voltaire deklamierte.

Musikfeuilleton: Jolifanto bambla ô falli bambla – Dada gestern und heute
Fr, 11.3., 22.03 DLF Kultur