Manchmal fielen die Kommentare der Autoren auf ihren Schweizer Reisen wenig schmeichelhaft aus. So konstatierte etwa der russische Schriftsteller Nikolai Karamsin, der 1789 aus Moskau nach Basel gereist war: «An allen Einwohnern bemerkt man ein gewisses gewichtiges Ansehen, das an finsteren Ernst grenzt. Nur die Frauenzimmer sind hier sehr hässlich (...).»

Ähnlich vernichtend äussert sich der österreichische Autor Thomas Bernhard im Roman «Der Untergeher» von 1983 über Chur: «Ausgerechnet nach Chur, in diese fürchterliche Gegend, in welcher der Katholizismus tatsächlich zum Himmel stinkt.»

Die Germanistin Martina Kuoni hält bei ihren Literaturspaziergängen in verschiedenen Schweizer Städten manche Anekdoten und Zitate bereit und gibt einen spannenden literaturhistorischen Einblick. Die aktuellen Spaziergänge führen durch das polarisierende Chur und durch Basel, wo die Teilnehmer auf den Spuren russischer Reisender wandeln.

Chur – Altstadt mit Alpenluft
Mi, 18.6., 17.00
Treffpunkt: Bekanntgabe nach Anmeldung

Basel – Russische Reisende
Sa, 21.6., 14.00 Treffpunkt: Literaturhaus Basel
www.literaturspur.ch