Conrad Lambert hat das seltene Talent, Popsongs von musikalischer Topqualität zu schreiben, die Erfolg haben. Sein erstes Album unter dem Künstlernamen Merz warf 1999 derart hohe Wellen, dass er sich für Jahre komplett zurückzog. Erst 2005 legte er seinen Zweitling vor, der wiederum die Charts stürmte.

Merz bettet seinen Gesang in elektronische Klanglandschaften, die er als Multiinstrumentalist meist selbst erzeugt. Für sein aktuelles, Anfang 2013 erschienenes Album «No Compass Will Find Home» zog er aber zwei Helfer bei: Starproduzent Matthew Herbert und Perkussionist Julian Sartorius. Der Trommler aus Bern hat mit Elektronik sonst wenig am Hut. Er mischt seinen suggestiv wirkenden Sound aus analog erzeugter Perkussion. Bestes Beispiel ist seine «Beat Diary»-Box: ein Trommel-Tagebuch mit 365 Beats.

In Absprache mit Merz hat ­Julian Sartorius das gemeinsame «Compass»-Album neu gemischt und im November als «Drum & Vocal Renditions» herausgebracht. Merz’ Gesang hat er ­mit mehrspurig aufgenommener Perkussion unterlegt. «Ohne Elektronik», betont Sartorius, «man kann die Stücke akustisch nachspielen, wenn man genügend Hände und Füsse hat.» So hat er ein Drum Ensemble gegründet mit insgesamt acht Händen und acht Füssen. Merz war begeistert und geht nun mit den Trommlern Julian Sartorius, Arno Troxler, Lionel Friedli und Peter Conradin Zumthor auf Tournee.

CD

Merz – Julian Sartorius
No Compass Will Find Home – Drum & Vocal Renditions
(Everestrecords/Accidental Records 2013).

Konzerte

Do, 19.12., 21.00
Le Bourg Lausanne
Sa, 21.12., 20.30  
Moods Zürich