Jubiläen sind so eine Sache. Vor allem, wenn Künstler sich selbst feiern. Als Billy Cobham ankündigte, am Zürcher Jazznojazz Festival sein Album «Spectrum» von 1973 feiern zu wollen, waren die Erwartungen gemischt. Der Saal füllte sich aber mit frenetisch jubelnden Fans. Und Cobham bedankte sich mit einem Konzert, das auch Skeptiker positiv überraschte.
Der heute 69-Jährige schaffte es, sein gigantisches Drumset mit fast derselben Energie und Virtuosität zu bearbeiten wie vor 40 Jahren. Damals erweiterte er das klassische Drumset um zahlreiche Becken und Trommeln und baute eine Rock-Doppelbassdrum ein. Diese eigentliche Drummachine bespielte er mit einer Behändigkeit, Energie und stilistischen Bandbreite, die manche Kollegen ins Schwitzen brachte.
Billy Cobham stammt aus Panama und war ein Jazz-Wunderkind. In New York studierte er Schlagzeug und liebäugelte kurz mit Freejazz. Dann wandte er sich dem Fusionjazz zu, war taktangebend im legendären Mahavishnu Orchestra und spielte mit allen damals wichtigen US-Jazzern. 1973 folgte sein Debütalbum «Spectrum», das Massstäbe für die aufkeimende Rockjazz-Szene setzte. Ein Jahr später doppelte er mit «Crosswinds» nach.
In seiner partiellen Wahlheimat Schweiz bewies Cobham nun, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Das Konzert ist auf SRF 2 Kultur nachzuhören, ergänzt um einen Beitrag zum Album «Crosswinds».
CD
Billy Cobham
Spectrum
Erstmals erschienen als LP: WEA 1973
Heute erhältlich als CD: Warner 2001.
Radio SRF Kultur
Billy Cobham am Jazznojazz
Festival 2013
Fr, 6.12., 22.35
Billy Cobhams Album
«Crosswinds» (1974)
Fr, 6.12., 23.30
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