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11.11.2019
Schon der Fachbegriff schmerzt: «Stationsmeldung». Darunter versteht man zum Beispiel das Kürzel «SRF 1», das jeweils zwischen den Sendungen ertönt. Ein Hörer erklärte dem Radio- und Fernsehdirektor Ruedi Matter, dass er längst begriffen habe, welches Programm er gewählt habe. Er brauche nicht laufend daran erinnert zu werden. Den gleichen Vorwurf erheben kulturtipp-Leserinnen und -Leser regelmässig. Sie alle wissen, dass sie Radio SRF 2 Kultur eingeschaltet haben – auch ohne «Stationsmeldung».
SRF-Direktor Ruedi Matter versprach in der Radiosendung «Hallo SRF» dem Publikum, die Eigenwerbung in den Programmen zu überprüfen. Zuvor erläuterte die SRF-1-Chefin Heidi Ungerer, weshalb diese «Stationsmeldungen» sinnvoll seien: «Angesichts der grossen Konkurrenz ist es wichtig, dass man weiss, welchen Sender man hört.»
Die Diskussion auf Radio SRF 1 zeigte, wie unterschiedlich die Radioprogramme beim Publikum ankommen. Dennoch gab es wiederkehrende Themen. Englische Hits etwa stören Hörer, die lieber deutsche Schlager oder französische Chansons hätten. Eine Hörerin nerven vor allem englische Weihnachtslieder in der Adventszeit.
Später kommt ein Student auf Grundsätzliches zu reden: Er findet es falsch, dass er 450 Franken (bald 400 Franken) Radio- und Fernsehgebühren bezahlen muss, obgleich er die SRG-Programme nicht nutze. Er sprach sich für eine Steuer anstelle von Gebühren aus. Matter hält das für eine schlechte Idee. Das Parlament würde dann wohl bei den Budgetberatungen Druck auf die SRG ausüben, sodass ihre Unabhängigkeit gefährdet wäre, befürchtet er.
In der Sendung hatte man zeitweise den Eindruck, Ruedi Matter habe keinen einfachen Job. Was soll er etwa antworten, wenn sich ein Hörer über den angeblich «grassierenden Feminismus» bei SRF beklagt? Oder wenn einer das Programm «zu links und pro EU» empfindet. Angesichts solcher Kritik ist es tröstlich, zu vernehmen, dass Matter immerhin 400 000 Franken jährlich verdient. Er ist mit seinem Lohn zufrieden, auch das ist schön zu wissen.
«Hallo SRF» zum Nachhören
Sendung vom Do, 12.5., SRF 1
www.srf.ch/sendungen/hallosrf
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