Die Welt ist im steten Wandel, die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt steigen. Ihren Platz in der Gesellschaft müssen sich die Jungen erst noch suchen. Die «Hörpunkt»-Macher haben sechs junge Schriftsteller gefragt, worüber sie sich Gedanken machen. So vielfältig wie die Autoren selbst sind ihre Themen und Geschichten. Eigens für die Sendung haben sie einen Text geschrieben und debattieren mit Fachleuten sowie dem Publikum über Gesellschaftsfragen. In einer Radiopremiere begegnet der «Hörpunkt» zudem der Literatursendung «Buchzeichen» von Radio SRF 1.
Michelle Steinbeck (26), die im letzten Jahr mit ihrem Debütroman Aufsehen erregte, fragt sich in ihrem Text, wie es mit der Gleichberechtigung im Alltag aussieht. Sie kommt zum Schluss, dass es für junge Frauen noch immer Barrieren gibt.
Der Genfer Bestseller-Autor Joël Dicker (31) pocht derweil in seinem Text auf den «Wert des Scheiterns». «Wie viele trauen sich aus Angst vor dem Scheitern nicht, aus ihrem Leben das zu machen, was sie wollten?», fragt er und berichtet vom eigenen Durchhaltewillen – trotz aller Einwände von aussen. Nach zahlreichen Absagen von Verlagen hat sich die Dickköpfigkeit ausgezahlt: Seine Bücher werden inzwischen millionenfach verkauft, der Jungautor lebt von seiner Passion.
Mittels Seitenwechsel neue Blickwinkel
Der Rapperswiler Autor Frédéric Zwicker (33) geht dem Jungsein von der anderen Seite auf die Spur: In seiner berührenden Geschichte beschäftigt er sich mit der Frage, wie es gelingen kann, in Würde zu altern. Seine 72-jährige Protagonistin sitzt halbseitig gelähmt in einem Altersheim. In ihrem Leben hat sie sich mit wenig zufrieden gegeben, doch nun mag sie nicht mehr und plant ihren «Ausstieg». Der Autor, der sich in seinem Debütroman mit der Demenz befasst hat, geht auch in dieser Geschichte der Generationen übergreifenden Auseinandersetzung nach, was ein Leben lebenswert macht.
Coelho oder Goethe? Beide haben ihre Berechtigung, findet der Zürcher Fantasy-Bestsellerautor Stefan Bachmann (23). In seinem Text wehrt er sich gegen die Einteilung in E-Kultur und U-Kultur. Und die in Zürich lebende Slam Poetin Fatima Moumouni (24) dreht in ihrer Geschichte über Rassismus den Spiess um mit der Frage: Was bedeutet es, hellhäutig zu sein? Zum Abschluss thematisiert die Autorin Julia Weber (33) in ihrem Text Ängste, welche die aktuelle politische Weltlage auslösen, und verfolgt den Weg des Populismus.
«Hörpunkt»-Tag
Was uns bewegt: Die Debatte mit jungen Autorinnen und Autoren
So, 2.4., 11.03/17.06
Radio SRF 2 Kultur