Porträt: Ein Moralist mit Macken
Vor 50 Jahren starb der Vater von Emil, Pünktchen und Anton sowie Fabian. DLF und DLF Kultur widmen Erich Kästner eine «Lange Nacht».
Inhalt
Kulturtipp 16/2024
Frank von Niederhäusern
Er hat für alle geschrieben und ist wohl deshalb bis heute unvergessen. Erich Kästner ist 1899 in kleinbürgerliche Verhältnisse in Dresden geboren worden und 1974 als berühmter Autor in München gestorben. Mit «Emil und die Detektive» oder «Pünktchen und Anton» hat er die Kinderherzen erobert.
«Fabian» dagegen war etwas für kritisch denkende Zeitgenossen der 30er, weshalb der Roman auch prompt 1933 in der Bücherverbrennung der Naz...
Er hat für alle geschrieben und ist wohl deshalb bis heute unvergessen. Erich Kästner ist 1899 in kleinbürgerliche Verhältnisse in Dresden geboren worden und 1974 als berühmter Autor in München gestorben. Mit «Emil und die Detektive» oder «Pünktchen und Anton» hat er die Kinderherzen erobert.
«Fabian» dagegen war etwas für kritisch denkende Zeitgenossen der 30er, weshalb der Roman auch prompt 1933 in der Bücherverbrennung der Nazis landete.
Eine spitze Feder hatte Kästner durchaus. Als Student schrieb er für Kabaretts. In Zeitungsartikeln und Gedichten brachte er die Zeichen und Sorgen der Zeit auf den Punkt. Als Mensch blieb er zeitlebens umstritten. Der Lebemann hatte zahlreiche Affären, war aber nie verheiratet.
Sein einziger Sohn Thomas entfloh ihm samt Mutter in die Schweiz. Aus tiefstem Herzen ein Moralist, der sich für den Weltfrieden engagierte, hatte der Dichter auch seine Makel. Christian Blees porträtiert Erich Kästner zum 50. Todestag in einer «Langen Nacht».
Lange Nacht: «Es gibt nichts Gutes, ausser: Man tut es»
Fr, 26.7., 00.05 DLF Kultur
Sa, 27.7., 23.05 DLF