Porträt: Sarah Vaughan – bis heute ein Vorbild
Sarah Vaughan wurde vergöttert und verspottet. Die US-Sängerin und Pianistin bleibt aber ein Vorbild im Jazz.
Inhalt
Kulturtipp 07/2024
Letzte Aktualisierung:
26.03.2024
Frank von Niederhäusern
Sie klinge wie ein Bläser, soll ihr einst Trompeter Miles Davis gesagt haben. Und der Kultjazzer meinte das als Kompliment. Tatsächlich ist die Stimme von Sarah Vaughan (1924–1990) unverwechselbar, in ihrer Individualität aber höchst wandelbar. Die Sängerin absolvierte eine beachtliche Karriere und trat mit allen Exponenten des Jazz auf. Ihre Vorliebe für sanfte Balladen und eingängige Sounds brachte ihr auf der einen Seite Fans, die mit Jazz nichts an...
Sie klinge wie ein Bläser, soll ihr einst Trompeter Miles Davis gesagt haben. Und der Kultjazzer meinte das als Kompliment. Tatsächlich ist die Stimme von Sarah Vaughan (1924–1990) unverwechselbar, in ihrer Individualität aber höchst wandelbar. Die Sängerin absolvierte eine beachtliche Karriere und trat mit allen Exponenten des Jazz auf. Ihre Vorliebe für sanfte Balladen und eingängige Sounds brachte ihr auf der einen Seite Fans, die mit Jazz nichts anzufangen wussten.
Auf der anderen Seite wendete sich die zunehmend politisierte Jazz-Community auch gegen sie. Unumstritten ist ihr Können. Vaughan brillierte mit einem aussergewöhnlichen Stimmumfang, den sie mit kühnen Intervallsprüngen auslotete. Ihre Vibrati gingen zu Herzen, ihre Wärme und melodische Geschmeidigkeit machten sie nebst Billie Holiday und Ella Fitzgerald zu den drei ewig grossen Jazzvokalistinnen.
Sarah Vaughans Einfluss bis heute erkundet SRF-Jazzredaktorin Annina Salis im Gespräch mit der Aargauer Jazzstudentin und Singer-Songwriterin Naïma Bereté.
Jazz Collection: Göttliche Stimmkunst – 100 Jahre Sarah Vaughan
Di, 19.3., 20.00 SRF 2 Kultur