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Manchmal offenbart ein Theaterstück, das im Jahr 1821 spielt, brandaktuelle Bezüge. Beim Probenbesuch zu Silvio Huonders Romanadaption «Die Dunkelheit in den Bergen» im Theater Chur fühlt man sich unweigerlich ans Ja der «Masseneinwanderungsinitiative» erinnert, wenn Schauspieler Gian Rupf in seiner Rolle als grundehrlicher, aber engstirniger Bündner Landjäger ausruft: «Sit’s die neua Strossa baut hän über da Splüga kunnt no meh vo dena Landstricher. Stehlen eim d Sohla us da Schua. Während am Marschiara!»
Die Angst vor dem Fremden hat bereits die Menschen im 19. Jahrhundert umgetrieben, als die Schweiz noch selbst ein Auswanderungsland war. Sie ist aber nur ein Thema in Huonders historischem Krimi, der auf einem wahren Mordfall beruht. Regisseur René Schnoz wirft in seiner Inszenierung auch Fragen nach Recht und Gerechtigkeit auf. Für die Umsetzung wählt er eine ungewohnte Form: Die Aufführung im Theater Chur geht als Schattentheater mit einem Live-Zeichner über die Bühne. Und bringt damit etwas Poesie in die Dunkelheit.
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