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Wie entsteht ein Roman?
Daniel Kehlmann zählt zu den aktuell erfolgreichsten Autoren deutscher Sprache. An seinem neuen Roman «Lichtspiel» habe er fünf Jahre gearbeitet und stellenweise sehr gelitten. Denn: «Schreiben ist trial and error, versuchen und scheitern», sagt der österreichisch-deutsche Autor im Podcast «Edle Federn». Mit Gastgeberin Juli Zeh (Bild), auch sie eine erfolgreiche Schriftstellerin, spricht Kehlmann über das Handwerk des Schreibens, das Planen und Verwerfen von Ideen und die strategischen Gedanken zur Entwicklung des eigenen Werks.
Aber auch übers Wetter. Und dies ist wohl das Spezielle an «Edle Federn»: Gescheite Menschen führen angeregte Gespräche über teilweise hochkomplexe Themen, tun dies aber in packendem Plauderton, der das Zuhören zum Genuss macht und intellektuell fordert, aber nicht überfordert. Seit zwei Jahren unterhält sich Juli Zeh mit Autorinnen und Autoren über ihre neuen Bücher. Die rund einstündigen Folgen gibts jeden Monat bei «The Pioneer». Wer dort nicht zahlendes Mitglied werden will, wählt ein anderes Podcast-Portal.
Edle Federn
www.thepioneer.de/originals/ edle-federn/podcasts
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Vom Schwarzmarkt ins Museum
True-Crime-Podcasts brauchen weder Mord noch Totschlag, um ihre Hörer zu fesseln. Das beweist der Radiosender NDR Kultur mit «Kunstverbrechen». Das Moderationsduo Lenore Lötsch und Torben Steenbuck spürt jeweils in zwei Folgen einem Kriminalfall aus der Kunstwelt nach. Sie erzählen von den HengstSkulpturen (Bild), die Adolf Hitler gehörten. Diese wurden zersägt, über die innerdeutsche Grenze geschmuggelt und tauchten schliesslich in dubiosen Sammlerkreisen wieder auf.
Oder von der Himmelsscheibe von Nebra, einem archäologischen Sensationsfund, der illegal mit dem Metalldetektor geortet und in einer Badewanne grob mit Stahlwolle gereinigt wurde, bevor er im Schwarzmarkt verschwand und in Internetforen auffiel. Auch bei bereits bekannten Fällen – die Kunstfälschungen von Wolfgang Beltracchi oder der Raub der Mona Lisa – beleuchtet das Team neue, skurrile Details. Die beiden Gastgeber ergänzen sich gut. Während Steenbuck Beteiligte interviewt und Tatorte besucht, wälzt Lötsch die Akten.
Kunstkommissar René Allonge vom Landeskriminalamt Berlin erzählt als ständiger Expertengast von den Ermittlungen und davon, wie die Stücke dann doch noch sichergestellt werden konnten. Der Podcast ist liebevoll gestaltet, entscheidende Momente werden in Hörspielmanier nachgestellt und die Objekte eingehend beschrieben. Hörerinnen und Hörer bekommen in «Kunstverbrechen» auch Einblicke in den sonst verschlossenen Kunstmarkt, dessen glänzende Fassade hier nicht wenige Kratzer bekommt.
Kunstverbrechen
www.ndr.de/kultur/ podcast5560.html
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