In Podcasts wird bisweilen so ungebremst geplaudert, dass einem glatt die Lust am Genre vergehen könnte. Umso mehr Freude bereitet da ein Format wie «Eins. Sieben. Drei – der Literatur­podcast». Die Literatur­wissenschafterin und BuchBasel-Co-Leiterin Marion Regenscheit, der Autor und Dramaturg Lucien Haug und der Podcastproduzent und frühere SRF2-Radio­jour­nalist Christoph Keller ­besprechen in unregel­mässigen Abständen Neu­erscheinungen. Im Titel versteckt sich auch gleich das Konzept der 40- bis 50-minütigen Folgen: Im  Zentrum stehen ein Buch oder ein Autor, sieben ­Fragen und die drei Meinungen der Moderatoren. Nach der ersten Staffel wurden die sieben Fragen durch sieben Gesprächs­minuten mit den besprochenen Autoren ersetzt.

So oder so hört man ­Regenscheit, Haug und ­Keller sehr gerne zu. Denn da treffen drei Literatur­kritiker aufeinander, die alle ihre eigene Stimme ­besitzen. Ist die Pop-­Literatur von Christian Kracht noch zeitgemäss? Weshalb lesen wir nicht mehr Lyrik? Bleibt von Jessica Jurassicas Erstling mehr als die ­rotzige Sprache hängen? Regenscheit, Haug und ­Keller debattieren fundiert und leidenschaftlich. Ein knackiges Moderations-­Pingpong, musikalische Trenner und Interview-­Einspieler halten die Folgen stets kurzweilig. Hoffentlich kommt die nächste Folge bald!

Eins.Sieben.Drei – der Literaturpodcast
www.einssiebendrei.ch
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