True Crime – wahre, nacherzählte Kriminalfälle – sind längst zu einem der erfolgreichsten Podcast-­Genres geworden. Die Moderatorinnen Ines Anioli und Charlotte Mellahn, die sich Visa Vie nennt, haben in ihrem Podcast besonders merkwürdige wahre Verbrechen vorgestellt. «Weird Crimes» wurde letzten Som­mer eingestellt, das Nachhören lohnt sich aber. Mellahn ­recherchierte jeweils einen skurrilen Kriminalfall und erzählt diesen Stück für Stück. Anioli kommentiert und versucht zu raten, was als nächstes passiert.   

In einer Folge erzählt Mellahn, wie ein Mann kurz vor Weihnachten als Nikolaus verkleidet eine Bank in Texas ausraubte. Kurz vor dem Verbrechen grüssen ihn die Passanten noch freudig, dann beschert der «Samichlaus» Dutzenden Kindern ein Trauma. In ­einer anderen Folge geht es um den «Kokainsturm», der im Juni 2001 ein Drogenkurierschiff mit drei Tonnen Kokain kurz vor der Azoreninsel São Miguel ver­senkt. Die Pakete landen in einer Kleinstadt und machen Grossmütter und Fischer über Nacht zu Drogenhändlern, die ihre gefährliche Ware verkaufen oder damit ihre Makrelen panieren.

Die Kommentare und Anekdoten sind etwas lästig, wenn man wissen möchte, wie es weitergeht. Die Fälle sind aber spannend erzählt und atmosphä­risch mit Musik unter­legt. True-Crime-­Fans, die ein Herz für das Absurde haben, werden gut unterhalten.

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