Der Mensch dahinter
Sein Motto lautete: «Es wird nichts weggeworfen ausser gebrauchtes Klopapier.» Bruno Stefanini (1924– 2018) war ein bekannter Kunstsammler und Immobilien­besitzer. Die Fülle seiner Objekte ist berüchtigt. Neben Hodler­ Gemälden und Kitschstatuen findet sich in seinem Nachlass auch Hit­lers Chiffriermaschine.

Stefanini war Vater, Ehemann und Freund. Als Vermieter war er sozial und nachlässig, sorgte für günstigen Wohnraum, zahlte Kautionen jedoch oft erst spät zurück.

Die­sem Mann versuchen Charlotte Theile und Christian Schepsmeier im Podcast «Schönheit. Schimmel. Schwerkraft.» näherzukommen. Zu Beginn klingt der von Stefa­ninis Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) produzierte Podcast nach PR, mit der Zeit wird er kritischer. Tagebucheinträge aus der Kindheit zeugen von früher Sammeltätigkeit. In Gesprächen wird der untreue Ehemann sicht­bar, den die daraus resultierende Trennung von Frau und Familie stark mitnahm – und der Freund, der dem Künstler Hans Jörg Lim­bach auf immer eine Ausstellung schuldig blieb.

Auch von seiner späteren Demenz, dem Erbstreit und dem quälend langsamen gesundheitlichen Abbau zeugen Tagebucheinträge und Zeitzeugen. Besuche in den Lagerhallen run­den dieses Audioporträt ab. Beein­druckt von den absurden Sammel­stücken, sagt Schepsmeier: «Es ist, als würden wir durch seinen vergrösserten Kopf laufen, der gerade von anderen aufgeräumt wird.»

Schönheit. Schimmel. Schwerkraft.
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