Milli Vanilli – dieser Name ist bis heute Synonym für einen der grössten Skandale der Pop-Geschichte. 1990 kam heraus, dass das Duo aus Rob Pilatus (1964–1998) und Fab Morvan weder auf ihrem Album «Girl You Know It’s True» noch an ihren Konzerten selber gesungen hatte. Rob und Fab mussten ihren Grammy zurückgeben und waren ab sofort dem Hass und Spott von Fans, Presse und Satire-Sendungen ausgesetzt.

Der Podcast «Milli Vanilli – Ein Pop-Skandal» rollt diese Geschichte nun auf. Die deutsche Moderatorin Aminata Belli führt als Erzählerin durch die sechs Episoden, in denen Fab Morvan, Angehörige, Studiomusiker und Manager zu Wort kommen. Frank Farian, Produzent und Mastermind hinter Milli Vanilli, ist auf Tonschnipseln aus einem Vorgespräch zu hören, das kurz vor seinem Tod im Januar 2024 entstand.

Das Format wurde von der US-amerikanischen Podcast-Agentur Wondery produziert und für den Sender «Antenne Bayern» ins Deutsche übersetzt. Ärgerlich: Die englischen O-Ton-Zitate werden nicht übersetzt und auch nicht immer konsequent paraphrasiert. Davon abgesehen ist «Milli Vanilli – Ein Pop-Skandal» aber eine anregende Podcast-Se-rie über Rassismus und Chancengleichheit, über geplatzte Träume und die Abgründe des Musikbusiness – und auch ein wenig über die Frage, wie die Gesellschaft mit Idolen umgeht.

Milli Vanilli – Ein Pop-Skandal
www.antenne.de