Oper: Swingendes Dschungelabenteuer
Das Luzerner Theater bringt mit «Dschungel» eine besondere Oper auf die Bühne. Michael Fehrs tierisch bunte Geschichte erklingt zu ungewohnter Musik.
Inhalt
Kulturtipp 04/2020
Frank von Niederhäusern
Opern erzählen meist einfache und eingängige Geschichten auf effektvolle Art. Etwa jene eines Mädchens mit dem klingenden Namen Brahma, das sich mit seiner Mutter zerstreitet und aus Verzweiflung abhaut. Auf ihrer abenteuerlichen Flucht gerät sie in den Dschungel und trifft auf wilde Tiere: graue Affen, bunte Vögel oder die gelbe Schlange Atlanta. Doch siehe da, all dieses Getier erweist sich als harmlos und zugänglich. Brahma findet...
Opern erzählen meist einfache und eingängige Geschichten auf effektvolle Art. Etwa jene eines Mädchens mit dem klingenden Namen Brahma, das sich mit seiner Mutter zerstreitet und aus Verzweiflung abhaut. Auf ihrer abenteuerlichen Flucht gerät sie in den Dschungel und trifft auf wilde Tiere: graue Affen, bunte Vögel oder die gelbe Schlange Atlanta. Doch siehe da, all dieses Getier erweist sich als harmlos und zugänglich. Brahma findet in den Dschungelbewohnern sogar neue Freunde und macht Erfahrungen fürs Leben.
In seinem Text «Dschungel» erzählt der Berner Autor, Spoken-Word-Künstler und Sänger Michael Fehr eine Abenteuergeschichte zwischen Traum und Wirklichkeit. Wie geschaffen für eine Oper, zu der sie nun auch wird. Der Entlebucher Komponist Manuel Renggli hat «Dschungel» zu seiner ersten Oper verarbeitet, die am Luzerner Theater ihre Uraufführung erlebt. Von dort hatte er einen Kompositionsauftrag erhalten, bestätigt Theater-Sprecher Severin Barmettler. Mit dem Resultat sei man sehr zufrieden, denn «Dschungel» sei die erste eigens für Brassband komponierte Oper der Welt.
Diese Affiche klingt prächtig – ob wahr oder zugespitzt. Fakt ist, dass für «Dschungel» die renommierte Brassband Bürgermusik Luzern in den Orchestergraben steigt. In dieser Band hatte Manuel Renggli einst selbst gespielt, bevor er sich aufs Komponieren sowie Dirigieren verschiedener Ensembles entschied. Für seine Oper hat er die Möglichkeiten des spezifisch blechernen Klangkörpers der Brassband ausgelotet und mit klassischem Operngesang kombiniert. «Dschungel» klingt beswingt, pulsierend modern und bedient sich bei Klangmustern aus Jazz, Hip-Hop und Neuer Musik.
Ungewohnt dürfte auch die Inszenierung werden. Der Basler Regisseur Tom Ryser hat für das Bühnenbild den Luzerner Origami-Künstler Sipho Mabona gewonnen. Auf der Bühne steht das Opernensemble des Luzerner Theaters, die Hauptrolle singt die Luzernerin Nina Langensand. Auch Erzähler Walter Siggi Arnold ist in Luzern kein Unbekannter.
Dschungel
Premiere: Sa, 8.2., 19.30
Luzerner Theater
www.luzernertheater.ch