Der Weg in die Freiheit ist für den kurdischen Autor Ronan Ahmad gepflastert mit Erinnerungen an Verlust und Zerstörung. «Dann regnet es Angst. Ja, die Angst regnet auf dich herab. Wenn Krieg ist, regnet es Angst und Bomben. Was wächst daraus?», schreibt er in seiner Geschichte über die Flucht seiner Familie aus einem kurdischen Dorf im Norden des Iraks. Seit 2008 lebt er in der Schweiz, schreibt Prosa und Lyrik in der kurdischen Sprache Sorani und auf Deutsch.

Ronan Ahmad ist einer der ersten Autoren, die ihre Geschichte auf dem neuen Online-Literaturportal «Weiter Schreiben Schweiz» veröffentlicht haben. Der Verein will Autorinnen und Autoren aus Kriegsgebieten das Weiterschreiben ermöglichen und sie mit der hiesigen Literaturszene verknüpfen. Entstanden ist die Plattform vor vier Jahren in Deutschland. Seit Mitte Mai gibt es auch in der Schweiz ein solches Projekt, das mit Texten und Veranstaltungen einen Einblick in die vielfältige Exilliteratur bietet. Die Schriftsteller tun sich in Tandems mit einheimischen Literaten zusammen. Ronan Ahmad arbeitet etwa mit Peter Stamm zusammen und die syrische Autorin Lubna Abou Kheir mit Ivna Zic, die überzeugt ist: «Schreiben ist ein Versuch, die Freiheit in der Sprache zu entdecken.»

Weiter Schreiben Schweiz
www.weiterschreiben-schweiz.jetzt