Ihr «Buna saira» ist landesweit bekannt. Seit gut zwei Jahren begrüsst Oceana Galmarini das Publikum von «Schweiz aktuell» auf SRF 1 rätoromanisch. Zu- vor tat sie dies während fast sieben Jahren bei RTR in Chur. Der Wechsel nach Zürich sei ihr einerseits schwergefallen, aber: «Wenn sich eine solche Tür öffnet, ist für mich klar: Let’s go!», sagt sie beim Treffen im SRF-Studio Leutschenbach in Zürich. Herausforderungen seien ihr stets willkommen, betont die 29-jährige Engadinerin, die in Herisau geboren wurde und deren Grossvater italienische Wurzeln hatte. «Deshalb Galmarini », sagt sie und setzt gleich nach: «Der Vorname ist aber keineswegs exotisch, sondern eine Hommage meiner natur- und sportverliebten Eltern an ihre Leidenschaft, das Surfen!» Oceana mag zwar das Meer, die Berge aber sind ihr lieber. Denn aufgewachsen ist sie in Ardez im Unterengadin. Bis heute reise sie wöchentlich nach Graubünden, geniesse die Natur und den Sport. Immerhin ist sie die Schwester von Snowboard-Olympiasieger Nevin Galmarini, und ihre Mutter war Profiskifahrerin mit internationalen Erfolgen. Doch Spitzensport ist nicht ihr Ding. «Meinen Kick fand ich nach KV und BMS im Journalismus. » Ein Praktikum bei RTR in Chur habe sie derart begeistert, dass sie daraufhin die Medienschule MAZ in Luzern absolvierte. «Dort merkte ich, dass mir das Moderieren Riesenspass macht und einen Adrenalinschub auslöst.» Deshalb gings nach dem MAZ gleich vor die Kameras von RTR, wo sie für diverse Formate arbeitete, unter anderem für die Paradesendung «Telesguard».
«Die vierte Landessprache geht oft vergessen»
An «Schweiz aktuell» reizt sie nun die Nähe zum Publikum. «Keine andere Newssendung ist jeden Abend live bei den Leuten », schwärmt Galmarini. Zudem könne sie über Themen berichten, die ihr am Herzen liegen: «Natürlich auch über Geschichten aus der rätoromanischen Schweiz. Bei SRF arbeiten zwar sehr viele Bündnerinnen und Bündner, dennoch habe ich das Gefühl, die vierte Landessprache geht oft vergessen. » Dann müsse sie reagieren. «Wir sind zwar wenige, aber sehr stolz, und grundsätzlich hat ja niemand etwas gegen uns», schmunzelt sie. Dies gelte auch für ihre dritte Sprache: «Meine Eltern sind beide gehörlos, weshalb ich seit frühester Kindheit die Gebärdensprache beherrsche. » Habe sie sich als Kind oft dafür geschämt, übersetzen zu müssen, sei sie heute stolz auf diese Kompetenz und engagiere sich für Gehörlose, auch mit Sendebeiträgen am Fernsehen. Bei «Schweiz aktuell» fühlt sie sich nach wie vor wohl. Für die Zukunft kann sie sich aber auch vertiefte investigative Recherchen vorstellen. Vorderhand lockt aber ein ganz anderes Projekt. «In meinen Ferien mache ich das Tauchbrevet. Ich habe keine Ahnung vom Tauchen, aber eben: Ich liebe es, Neues auszuprobieren.»
Schweiz aktuell
Mo–Fr, jeweils 19.00 SRF 1
Oceana Galmarinis Kulturtipps
Festival - Big Air Chur
«Dieses Festival vereint Sport und Kultur: zwei Bereiche, die in Graubünden grossgeschrieben werden. Es gibt Freeski- und Snowboardläufe sowie Konzerte von Steff La Cheffe oder Deichkind. » Fr/Sa, 21.10./22.10., Obere Au Chur
Serie - See – Reich der Blinden
«Die Geschichte spielt in der Zukunft, wo fast alle Menschen blind sind. Eine spannende Serie auf Apple TV+, die zum Denken anregt.»
Bildband - Herb Ritts: Notorious (Bulfinch 1992)
«Der 2002 verstorbene US-Fotograf Herb Ritts arbeitete für ‹Vanity Fair› oder ‹Rolling Stone›. In diesem legendären Bildband versammelte er unglaublich starke Schwarz-Weiss- Porträts grosser Stars.»