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Vinzent steht neben der Kaffeemaschine und schneidet einen Truffes-Cake an, als ihn Iwan vom People-Ressort fragt, ob er heute Geburtstag habe. «Nein, nein. Ist mein letzter Tag hier. (…) Mein Praktikum läuft aus», antwortet Vinz.
Ein paar vage Pläne hat er bereits: Er will mit seiner Freundin Ava zusammenziehen und vorher nach Indonesien reisen. Doch als sie für die gemeinsame Wohnung einkaufen gehen, ist der 30-jährige Träumer nicht ganz bei der Sache. «Ich will nicht immer alles entscheiden müssen. Scheisse, jetzt sag doch einfach, welchen der beiden Teller du willst!», schreit die temperamentvolle Freundin. Und auch, als sie ihn fragt, wann er abfliegt, ist Vinz unsicher.
Die Schwierigkeiten sind vorprogammiert. Das erste Hindernis wartet bereits am Flughafen von Jakarta: Sein Pass ist nicht mehr so lange gültig wie nötig. Und er verpasst den Anschlussflug nach Bali. In Jakarta macht Vinz eine abenteuerliche Hafenrundfahrt, lernt den Australier Mick kennen und erlebt eine Nacht, an die er sich sein ganzes Leben lang erinnern wird. Und am nächsten Tag erzählt ihm Ava am Telefon etwas völlig Unerwartetes.
Adrian Witschis erste Novelle reisst die Leser mit. Durch die schnellen, detaillierten Szenenwechsel wirkt sie kurzweilig. Witschi hat Germanistik, Philosophie und Geschichte studiert und lebt in Zürich. Seit sechs Jahren arbeitet er als freier Autor und Journalist und unternimmt immer wieder Reisen nach Indonesien.
Adrian Witschi
«Hoffentlich ist niemand verletzt»
117 Seiten
(Salis 2015).
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