Alles fing mit einem Buch an. Emil Steinberger, der sich eigentlich definitiv von seinem Bühnenleben verabschiedet hatte, las ab 1999 aus «Drü Ängel». Bei den Lesungen erzählte er immer mehr «freihändig», und er begann, Sketch-Müsterchen aus alten Emil-Tagen zum Besten zu geben. «Drü Ängel» gabs am Schluss 15 Jahre lang und insgesamt 918-mal! Schliesslich das regelrechte Comeback zwischen September 2015 und November 2017 mit dem Programm
«Emil – No einisch!»: Abendfüllendes Kabarett, bei dem Steinberger mit über 80 noch einmal in alte Emil-Rollen schlüpfte, so manchen Klassiker je nachdem originalgetreu, in Variationen oder mit Aktualisierungen spielte. Immer ausverkauft.
Neues über «s’Fröili vom Leutschebach»
Das Programm ist von Fernsehen SRF aufgezeichnet worden und nun auf DVD erhältlich: Mehr als zweieinhalb Stunden, dazu ein Bonus-Angebot «Emil-Mix» von 51 Minuten.
Man begegnet vielen alten Bekannten, dem Diensthabenden auf der nächtlichen Polizeihauptwache («Nein, hier spricht nur der Automat – piip»), dem Telegrafenbeamten («Ogtern»), dem Kinderwagen schiebenden Vater («Jo tü tü tü tü tü»). Bei den legendären «Buureregle» (mit Musik von der Milchbrennte) heisst es in der Variation: «Im April, im April, do seichts vel meh aus me will.»
Emil Steinberger hat einzelne Aktualisierungen vorgenommen und sogar Neues geschaffen. In Sachen Service public formuliert Emil böse satirische Spitzen gegen die Post oder auch gegen die SRG. Da heisst es etwa: «D’Poscht weiss jo au nömme, was s’wend.» Es gäbe beispielsweise auf Teneriffa eine Swiss Post – «det onde möcheds Schalter uf, und mer müend d’Päckli bem Metzger hole». Oder Emils Leiden an Schweizer Fernsehen: Am Sonntag, mitten in einem spannenden Krimi, hat er es erfahren müssen, dass unterbrochen wurde für einen Wettbewerb. Man solle anrufen. Emil spricht von «s’Fröili vom Leutschebach» und davon, mit dem Telefonanruf «80 Rappe is de-Weck-Kässeli tue». Rhetorisch lautet seine Frage: «Isch das no Färnseh-Kultur?»
Unkompliziertes für die Kleinen
Dass er auch ein grosses Herz für Kinder hat, beweist «Emil für Kids». Er erzählt von sich, von seinem Werdegang, gibt Tipps fürs Selberspielen, ermuntert die Kleinen, selber kabarettistisch kreativ zu werden. Und natürlich: Viele Emil-Sketche, besonders für Kinder geeignet. Emil – «Ech be eifach de Emil» – wendet sich mit unkompliziert-direkter Sprache an sein kleines Publikum. Etwa: Eine Figur in seinem Sketch «De Parkierer» hat «e Schtompe i de Schnore».
Als Bonus gibts «Kinder spielen Emil» und die köstliche TV-Rarität «Fussballregeln». Das Hauptprogramm ist auf der DVD sowohl in Schweizer Dialekt wie auf Hochdeutsch verfügbar.
DVDs
Emil – No einisch!
157 Min. + Bonus
(Edition E/Tudor 2018)
Emil für Kids
73/77 Min. + Bonus
(Edition E/Tudor 2017)