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Eigentlich habe er einen Film über Musik gemacht, sagt Pawel Pawlikowski über «Cold War». Tatsächlich ist sein in Schwarz-Weiss gedrehter Film, der vergangenen Herbst in ganz Europa Erfolge feierte, getränkt von polnischen Volksliedern, Pariser Chansons und Bebop. Doch Pawlikowski (62) untertreibt gewaltig. Dem seit 1977 in England lebenden Polen ist es gelungen, die brisante Atmosphäre des Kalten Krieges in den 50er- und 60er-Jahren in ein authentisches Politdrama zu verpacken, das auch eine wild-tragische Liebesgeschichte ist.
Pianist Wiktor (Tomasz Kot) leitet nach Kriegsende das polnische Folklore-Ensemble «Mazurek». Beim Casting für Tänzerinnen und Sängerinnen lernt er das Bauernmädchen Zula (Joanna Kulig) kennen und lieben. Die beiden finden und verlieren sich in den kommenden Jahren gleich mehrmals – auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Nährboden dieser Amour fou ist die Musik.
Formal ist «Cold War» ein kunstvolles Filmgedicht – schwarz-weiss und im quadratisch-engen «Academy»-Format gedreht und wie die Strophen eines Gedichtes erzählt. Pawel Pawlikowski gewann damit Preise auf Festivals von London bis Cannes und Auszeichnungen als bester polnischer sowie bester europäischer Film 2018.
Die DVD-Edition ist ergänzt um ein erhellendes «Making-of», zudem Interviews mit dem Regisseur und der Hauptdarstellerin Joanna Kulig.
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