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Mit Vollgas rauscht ein himmelblauer Lada durch ein Maisfeld: Am Steuer sitzt der 14-jährige Tschick, neben ihm sein Kumpel Maik. Die beiden grölen zu einer Richard-Clayderman-Ballade, der einzig auffindbaren Kassette im geklauten Auto.
Regisseur Fatih Akin («Gegen die Wand») hat den 2010 erschienenen Jugendroman «Tschick» mit Witz und Tempo verfilmt; er überzeugt mit seiner leichtfüssigen Erzählweise und spritzigem Soundtrack – die Kitschkassette endet im Bandsalat, und aus den Boxen dröhnen die Rapper Beginner oder die Berliner Band Seeed. Wie der Autor trifft Akin den jugendlichen Ton ebenso wie ihre Stimmung zwischen Übermut und Unsicherheit.
Der wohlstandsverwahrloste Berliner Maik (Tristan Göbel) und der Russland-Deutsche Tschick (Debütant Anand Batbileg) aus den Plattenbauten von Berlin-Marzahn sind in der Schule die Aussenseiter: «Der Psycho und der Asi». In den Ferien freunden sie sich an und verbringen den besten Sommer ihres Lebens. Im Lada brettern sie durch die ostdeutsche Provinz, erfahren das grosse Freiheitsgefühl und geraten von einer skurrilen Situation in die nächste.
Fatih Akin hält sich eng an die Buchvorlage und kreiert einen Film, der fast so viel Vergnügen bereitet wie das Buch. Er vermittelt die Leichtigkeit genauso wie die Tragikomik der Coming-of-Age-Geschichte, kommt aber nicht ganz an die Vielschichtigkeit des Romans heran. Mit sichtlichem Spass sind die jungen Darsteller dabei, die zu einem authentischen Feel-Good-Movie beitragen.
DVD
Tschick
Regie: Fatih Akin
Deutschland 2017
1 DVD, 89 Minuten
(Studiocanal 2017).
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