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Er gehörte letztes Jahr zu den grossen Abräumern. In Cannes und in Hollywood bei den Oscar-Verleihungen gabs zwar keinen Preis. Dann aber holte sich «Toni Erdmann» jede erdenkliche Auszeichnung, vom Europäischen bis zum Deutschen Filmpreis. Und das Publikum strömte in die Kinos: In einem Jahr brachte es der Film auf mehr als eine Million Kinoeintritte.
«Toni Erdmann» ist der Name, den sich der arbeitslos gewordene Klavierlehrer Winfried Conradi (Peter Simonischek) in Bukarest gibt. Hier besucht er überraschend seine Tochter Ines (Sandra Hüller), eine Unternehmensberaterin. Zwei Welten prallen aufeinander: die toughe Businessfrau und der Vater, der sich mit Gebiss und peinlicher Perücke verkleidet.
Apropos Perücke: Im Bonus-Material der Doppel-DVD verrät Simonischek, wie sie 100 verschiedene ausprobiert hätten – «bevor wir die zweite genommen haben», eine Perücke irgendwo «zwischen Helge Schneider und Keith Richards». Ist «Toni Erdmann» eine Komödie? Wieder Simonischek: «Ich finde es nicht nötig, die Schublade zu finden, in die man den Film reinstecken kann.» Für ihn ist er auch «hochpolitisch».
Regisseurin Maren Ade erzählt: «Ich wusste selber nicht, worauf wir uns einliessen.» Am Ende seien 100 Stunden gedreht worden, woraus man einen zweieinhalbstündigen Film machte. Vieles scheint in dieser nie langweiligen Filmzeit improvisiert. Aber, so Hauptdarstellerin Sandra Hüller: «Es stand alles im Drehbuch.» Dazu gibts Patzer und Pannen vom Dreh sowie Audiokommentare von Ade, Hüller und Simonischek.
(Impuls 2017).
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