Mo, 5.5.: Arcangelo Corelli
La Follia
Corelli schrieb seine 24 Variationen für Geige und Continuo-Begleitung. Den Sieg davon trugen aber Blockflöten und Gamben. Dorothee Oberlinger spielt auf ihrer Altblockflöte zwar, als würde sie improvisieren, bleibt aber dennoch stets ganz nah beim Text. Jordi Savall kommt mit einer Diskant-Gambe eher zu einem melancholisch-poetischen Follia-Ergebnis.

Mo, 12.5.: Giovanni Battista Pergolesi
Stabat Mater
Michael Hofstetters Interpretation glänzt mit den hervorragenden Countertenors Valer Sabadus und Terry Wey. Stilistisch, stimmlich und im Zusammenklang lassen sie keine Wünsche offen, obwohl das Ensemble etwas flexibler agieren dürfte. Diego Fasolis’ Barocchisti dagegen und Starcounter Philippe Jaroussky sind toll, während die Newcomerin Julia Lezhneva zwar schön singt, aber wenig Ausdruck und stilistische Finessen zur Verfügung hat.

Mo, 19.5.: W.A. Mozart
Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219
Mozarts virtuosestes Violinkonzert ist sehr heikel. In die Schlussrunde kamen Thomas Zehetmair und Giuliano Carmignola. Carmignolas Artikulation ist akkurat, das Zusammenspiel mit dem Orchestra Mozart stimmig, aber es fehlt das Gesangliche. Und Carmignola fällt geigerisch gegenüber Zehetmair, der sehr farbig gestaltet, doch etwas ab. Zudem interagiert Zehetmair sehr schön mit dem Orchestra of the Eighteenth Century.

Mo, 26.5.: Richard Strauss Salome
Wer die Partie der Salome singt, muss eine breite Ausdrucks-Palette haben. Hildegard Behrens kann alles: Sie verführt mit gespielter Exotik, tut kindlich unschuldig, steigert sich in den Irrsinn und damit in die ganz grossen dramatischen Töne hinein. Transparent und beweglich dazu die Wiener Philharmoniker, die Herbert von Karajan leitet.

«Diskothek», jeweils Mo, 20.00 Radio SRF 2 Kultur
Nachzuhören auf: www.srf.ch - podcasts - Diskothek