Jeden Montagabend diskutieren Musikexperten auf Radio SFR 2 Kultur verschiedene Aufnahmen eines Musikwerks. In der Nachlese stellt die Redaktion von «Diskothek» die Siegeralben vor. Nachzuhören auf: www.srf.ch/podcasts/Diskothek

Mo, 3.11.: Johannes Brahms Sonate für Cello und Klavier Nr. 2 op. 99 
Die unbekannteste Aufnahme von Brahms’ zweiter Cellosonate hat am meisten überzeugt: Das französische Duo Anthony Leroy (Violincello) und Sandra Moubarak (Piano) musiziert vom ersten bis zum letzten Satz lebendig, mit viel Spannung, liebevoll, risikoreich. Im Adagio zum Beispiel wählen die beiden ein langsames Tempo, und trotzdem atmet die Musik. 

Mo, 10.11.: Franz Schubert Fantasie C-Dur «Wanderer-Fantasie» D 760
Es gab zwei Siegeraufnahmen: diejenige des englischen Pianisten Paul Lewis und des damals erst 19-jährigen Evgeny Kissin. Bei Lewis überzeugte die Balance zwischen dem drängenden Geist, der Dramatik, die Schuberts Fantasie in die Nähe der späten Beethoven-Sonaten rücken. Kissin punktete mit seinem lebendig erzählenden Stil. Ein fantasiereicher Flug durch die Sätze des Stückes.

Mo, 17.11.: Franz Schubert Sinfonie C-Dur – «Die Grosse»
Kaum ein Orchester, das sich nicht mit Schuberts grosser C-Dur-Sinfonie beschäftigt. Entsprechend gemischt war die Auswahl. Doch die Expertinnen wollten nicht recht glücklich werden. Weder mit Frans Brüggen und seinen alten Instrumenten noch mit der vielgelobten Aufnahme des Tonhalle-Orchesters Zürich. Weil die Wiener Philharmoniker ihren warm-wienerischen Klang in die Hände von John Eliot Gardiner legten, fand man sich dort.

Mo, 24.11.: Dmitrij Schostakowitsch Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur op. 102
Am besten abgeschnitten haben Marc-André Hamelin und das BBC Scottish Symphony Orchestra. Pianist Hamelin spielt sehr virtuos, geistvoll, unglaublich farbenreich und mit grosser Präzision. Und das Orchester geht auf den Solisten ein, musiziert wirklich mit ihm zusammen!