Jeden Montagabend diskutieren Musikexperten auf Radio SRF 2 Kultur verschiedene ­Auf­nahmen eines Musikwerks. In der Nachlese stellt die ­Redaktion von «Diskothek» die Sieger­alben vor. Nachzuhören auf: www.srf.ch/sendungen/diskothek 

Mo, 25.6.: Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
Oft unterschätzt, sind die Tempi in Beethovens 8. Sinfonie schwierig zu realisieren. Ein Schweizer ­Orchester hat die Klippen der ­Partitur am besten bewältigt: das Kammerorchester Basel unter ­Giovanni Antonini, das mit historischen Instrumenten spielt. Toll ist seine Dynamik, die grosse Transparenz, lebendig und ­fantasievoll die Sicht auf die ganze Sinfonie. Ebenfalls überzeugt hat das Gewandhaus­orchester Leipzig unter Riccardo Chailly.

Mo, 2.7.: Hörpunkt-Tag, keine ­Diskothek

Mo, 9.7.: Leonard Bernstein: ­Sinfonie Nr. 2 «The Age of Anxiety»
Diese Sinfonie ist im letzten ­Drittel eigentlich ein Klavier­konzert mit rhythmisch hochkomplexen Jazz-Anleihen. Am besten hat Jeffrey Kahane abgeschnitten, der in einem irrwitzigen Tempo spielt und den speziellen Geist dieses Werks trifft. Ebenfalls ­überragend, aber «gepflegter» spielt Marc-André Hamelin. Die ideale Aufnahme wäre ein Hybrid: Kahanes Zugriff, gekoppelt mit ­Hamelins Klang.

Mo, 16.7.: Samuel Barber: Streichquartett op. 11
Das Amar Quartett punktet mit ­homogener Spielweise. Im Adagio zeigt das Emerson String Quartet mit zu viel Kitsch, dass es die Vorlage als Filmmusik versteht. Tröstend die sachliche Spielweise des Borodin Quartetts. Doch im ­Finale fehlt es an Zug – das Quatuor ­Diotima gewinnt. Die leicht raue, oft rhetorische Spielweise, der Ausdruck der Demut im Adagio, der treibende Puls im Finale gefällt den Experten am besten.

«Diskothek», jeweils Mo, 20.00 Radio SRF 2 Kultur