Jeden Montagabend diskutieren Musikexperten auf Radio SFR 2 Kultur verschiedene Aufnahmen eines Musikwerks. In der Nachlese stellt die Redaktion von «Diskothek» die Siegeralben vor. Nachzuhören auf: www.srf.ch/podcasts/Diskothek

Mo, 14.9.: W.A. Mozart Konzert für Klavier und Orchester Nr. 17 G-Dur 
Die Favoriten standen nach wenigen Takten fest: Leif Ove Andsnes und das Norwegische Kammerorchester sowie Kristian Bezuidenhout und das Freiburger Barockorchester. Andsnes gestaltet mit grosser Intensität, das Orchester wirkt frisch und farbig. Bezuidenhout präsentiert eine sehr elegante, spielerische Interpretation, bei der die Flöte immer wieder hervortritt. Für Begeisterung sorgt Bezuidenhouts Spiel auf dem Hammerflügel.

Mo, 21.9.: Jean-Philippe Rameau «Hyppolyte et Aricie», Tragédie Lyrique
Er hat als Pionier Rameau wieder auf die Opernbühne gebracht. Und noch 20 Jahre nach der Aufnahme ist William Christies Gesamteinspielung von Jean-Philippe Rameaus Tragédie lyrique «Hippolyte et Aricie» (1733) die überzeugendste. Die Sänger singen aussagekräftig. Auch Chor und Orchester der Arts Florissants spielen ebenso präzis wie klug, was sich etwa in der Ouvertüre bemerkbar macht. Dort verraten Moll und Dur sowie die gewählten Tonarten bereits einen Teil der Tragödie. Eine Referenzaufnahme, an deren Gelingen alle gleichermassen beteiligt waren.  

Mo, 28.9.: Peter Tschaikowski Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester A-Dur op. 33
Es war nicht nur so, dass die Original-Versionen von Anfang an die besseren Karten gehabt hätten. Sol Gabetta etwa behauptet sich bis in die Schlussrunde. Denn niemand kann wie sie auf dem Instrument singen und Linien gestalten. Trotzdem entscheiden sich die Experten gegen die spätromantische Aufführungstradition und wählen die neue Aufnahme mit Pieter Wispelwey. Ganz im Sinne des Rokoko gestaltet er eigenwillig, sodass aus dem alten verkannten Stück etwas Neues und Frisches entsteht.