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Mo, 2.9.: Erwin Schulhoff: Streichquartett Nr. 1
Das Werk von Erwin Schulhoff (1894–1942) zählte einst zur «entarteten Musik» und ist heute noch immer wenig bekannt. Der Komponist starb 1942 in einem Lager der Nazis. Die Diskothek widmete sich diesem zu Unrecht verges­senen Komponisten und verglich fünf Aufnahmen seines ersten Streichquartetts von 1924. Die Jury kürte das Spiel des­ ­Casal Quartetts aus Zürich zum besten. Gelobt wurde seine spontan ­anmutende Spielweise, seine Expressivität und sein Reichtum an Klangfarben. Das Henschel Quartett lag lange gleichauf, spielte aber zum Schluss mit zu viel Pathos auf. Das Brandis Quartett, das Alma Quartet sowie das Ragazze Quartett vermochten ebenso wenig zu über­zeugen.

Mo, 9.9.: Clara Schumann Klaviertrio op. 17
Madame Schumann – so hat man Clara Schumann Zeit ihres Lebens bezeichnet. Das Klaviertrio war das einzige ausgewachsene Kammermusikstück in ihrem Werk. Ragna Schirmer überzeugte mit ihrer jüngst erschienenen CD «Madame Schumann» am meisten. Mit ihren beiden Musikerkollegen Iason Keramidis und Benedict Klöckner erwies sie sich als exzellente Kennerin von Schumanns Stil und Werk. Weder das Wieck-Trio, das Monte Piano Trio noch das Schweizer Klaviertrio vermochten die Jury zu begeistern. Besser kamen die drei Herren des Trios Voces intimae weg: gefühlvolles Spiel, frei im Rubato, elegant im Spiel. Aber an die Schumann-Expertin Ragna «Madame» Schirmer reichten auch diese drei nicht ganz heran.

«Diskothek», jeweils Mo, 20.00 Radio SRF 2 Kultur