Musikgeschichte: Oper mit politischem Effekt
Theaterstücke werden an ihrem politischen Gehalt gemessen. Und Opern? SRF-Musikredaktor Benjamin Herzog befragt dazu Fachleute.
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Kulturtipp 02/2025
Frank von Niederhäusern
Eines der politischsten Opernhäuser überhaupt steht in Zürich. Auf seinem Vorplatz entbrannten die Opernhauskrawalle, welche die Jugendunruhen von 1980 nach sich zogen, die im Slogan «Züri brännt» gipfelten. Die bewegte Jugend wehrte sich dagegen, dass das Opernhaus als bürgerlicher Tempel Millionen von Franken an Steuergeldern verschlang, während der Alternativ- und der Jugendkultur in Zürich sowohl Räume wie Geld versag...
Eines der politischsten Opernhäuser überhaupt steht in Zürich. Auf seinem Vorplatz entbrannten die Opernhauskrawalle, welche die Jugendunruhen von 1980 nach sich zogen, die im Slogan «Züri brännt» gipfelten. Die bewegte Jugend wehrte sich dagegen, dass das Opernhaus als bürgerlicher Tempel Millionen von Franken an Steuergeldern verschlang, während der Alternativ- und der Jugendkultur in Zürich sowohl Räume wie Geld versagt blieben. Die Unruhen waren heftig, lösten aber zahlreiche kulturpolitische Debatten und nachhaltige Projekte aus.
Wenn Benjamin Herzog in seinem «Passage»-Beitrag fragt, wie politisch die Oper sei, meint er natürlich nicht nur die Institution an sich, sondern auch das Geschehen auf der Bühne. Im Gespräch mit dem Schweizer Theatermacher Milo Rau, der auch Opern wie Mozarts «La clemenza di Tito» inszenierte, macht Herzog eine wesentliche politische Bedeutung des Musiktheaters aus.
Ganz anderer Meinung ist etwa die deutsche Regisseurin Andrea Breth, die eine gesellschaftspolitische Bedeutung negiert. Mit diesen und anderen Experten stellt Herzog einen Streifzug an durch die Operngeschichte und stösst immer wieder auf Wechselwirkungen zwischen Musiktheater und Politik. Ein effektvoll orchestriertes Feature.
Passage: Wie politisch ist die Oper?
Fr, 10.1., 20.00 SRF 2 Kultur