Mehr Swissness
Die Schweiz steht im Mittelpunkt von Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Was banal tönt, ist Programm.
Inhalt
Kulturtipp 04/2017
Rolf Hürzeler
Die neue Reihe «Meine fremde Heimat» ab 27. Februar begleitet Schweizerinnen und Schweizer mit Migrationshintergrund in ihre Herkunftsländer. Diese Sendeanlage verspricht emotionale Bilder vor einem exotischen Hintergrund, beispielsweise wenn eine junge Frau nach Sri Lanka fährt, wo sie ihre Schweizer Eltern als Baby adoptierten.
Blickwechsel, Heimat und Reformation
Im Hinblick auf die Volksabstimmung «No Billag»...
Die neue Reihe «Meine fremde Heimat» ab 27. Februar begleitet Schweizerinnen und Schweizer mit Migrationshintergrund in ihre Herkunftsländer. Diese Sendeanlage verspricht emotionale Bilder vor einem exotischen Hintergrund, beispielsweise wenn eine junge Frau nach Sri Lanka fährt, wo sie ihre Schweizer Eltern als Baby adoptierten.
Blickwechsel, Heimat und Reformation
Im Hinblick auf die Volksabstimmung «No Billag» über die SRG-Gebühren setzt das Fernsehen SRF mehr denn je auf Swissness. Ab 6. April wird jeweils am Donnerstagabend unter dem Titel «SRF He!matland» eine neue Reihe ausgestrahlt mit drei- bis fünfteiligen Sendungen. Den Auftakt macht der Vierteiler «Vier vom Volk»: Politiker arbeiten einige Tage in einem Umfeld, das ihrer politischen Haltung durchaus widersprechen kann. Denkbar wäre etwa ein SVP-Exponent in einem Asylzentrum.
Leute leben in unmittelbarer Nachbarschaft, und doch verbindet sie wenig. Dieses alltägliche Phänomen animierte die SRF-Radiomacher zu einer zweiteiligen Sendung, die im Frühling und im Herbst unter dem Titel «Blickwechsel» im Programm steht. Im ersten Beitrag tauschen beispielsweise ein einheimischer und ein asiatischer Wirt die Küche aus.
Nach dem Gotthard ist das historische SRF-Thema dieses Jahr die Reformation. «Nachtclub»-Moderator Ralph Wicki von Radio SRF 1 wird mit einer Gruppe von Pilgern auf alten Routen des Jakobswegs wandern. Ende Oktober schliess-lich werden sich zahlreiche Kultursendungen mit den Religionswirren im 16. Jahrhundert befassen unter dem Titel «Die Stunde der Wahrheit – 500 Jahre Reformation».
Radio SR2 Kultur legt minimal zu
Die sechs SRF-Radioprogramme erreichten 2016 einen Marktanteil von 58,3 Prozent. Leicht verloren haben das erste und das dritte Programm. Laut Radio- und TV-Direktor Ruedi Matter ist dieser Rückgang auf die nunmehr flächendeckende DAB-Verbreitung der Privatradiostationen zurückzuführen. Radio SRF 2 Kultur konnte minimal um 0,3 Prozent zulegen und erreicht aktuell einen Marktanteil von 3,5 Prozent. Die Privatradios verzeichneten einen Marktanteil von weniger als einem Drittel.
Einer der Radio-Höhepunkte war – wenig überraschend – die US-Präsidentschaftswahl: Am Morgen nach der Entscheidung hörten 1,5 Millionen Personen Radio SRF 1, über 30 Prozent mehr als an einem durchschnittlichen Tag.