Magische Momente
Mit «Magic In The Moonlight» liefert Woody Allen eine sommerleichte Liebeskomödie gegen den Winterblues aus der Côte d’Azur der 1920er-Jahre.
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Kulturtipp 25/2014
Letzte Aktualisierung:
01.12.2014
Babina Cathomen
Ein berühmter Zauberkünstler und eine mystische Hellseherin: Was auf den ersten Blick wie das perfekte Paar wirkt, entpuppt sich im neuen Woody-Allen-Film als Katz und Maus. Denn der rationale Magier Stanley (Colin Firth) hasst nichts mehr als Übersinnliches. «Nicht noch eine Hellseherin. Die sind eine Pest», sagt er zu seinem Freund, als dieser ihn engagiert, um die angebliche Spiritistin Sophie (Emma Stone) zu entlarven. Also reist er aus England in eine Vill...
Ein berühmter Zauberkünstler und eine mystische Hellseherin: Was auf den ersten Blick wie das perfekte Paar wirkt, entpuppt sich im neuen Woody-Allen-Film als Katz und Maus. Denn der rationale Magier Stanley (Colin Firth) hasst nichts mehr als Übersinnliches. «Nicht noch eine Hellseherin. Die sind eine Pest», sagt er zu seinem Freund, als dieser ihn engagiert, um die angebliche Spiritistin Sophie (Emma Stone) zu entlarven. Also reist er aus England in eine Villa an die französische Riviera, wo Sophie bei einer gutbetuchten Familie in Séancen Kontakt mit dem verstorbenen Gatten der Besitzerin aufnehmen will.
Doch die Überraschung wartet gleich doppelt auf Stanley: Sophie ist keine knitterige Wahrsagerin, sondern betörend schön. Und sie scheint tatsächlich übersinnliche Fähigkeiten zu besitzen, zumal sie Details aus Stanleys Leben weiss, die sie eigentlich nicht wissen kann.
Sophies Zauber
Auch wenn sich der zynische Rationalist am Anfang mit allen Mitteln dagegen sträubt: Sophies Zauber ist er nicht gewachsen – in zweierlei Hinsicht, versteht sich. Die beiden liefern sich einen witzigen Schlagabtausch, derweil der etwas dümmliche Sohn der Villenbesitzer die schöne Sophie anschmachtet und ihr mit der Ukulele ein Ständchen singt.
Diese federleichte Komödie macht Spass: Woody Allen mixt Sonne und Meeresbrise der Côte d’Azur mit einem Schuss Romantik und der Lebenslust der 20er, untermalt von beschwingtem Jazz. Colin Firth als arroganter Engländer und die regelrecht leuchtende Emma Stone überzeugen. Die Diskrepanz zwischen Wissenschaft und Mystik, die gerade in den 20ern für Diskussionen sorgte, spricht Allen jedoch nur an der Oberfläche an. An seine letztjährige tiefgründige Tragikomödie «Blue Jasmine» kommt Allen mit seinem neusten Wurf bei Weitem nicht heran. Aber er sorgt für ein bisschen Magie im grauen Alltag.
Magic In The Moonlight
Regie: Woody Allen
Ab Do, 4.12., im Kino